Dringender Sanierungsbedarf Warnemünder Teepott ist marode
17.01.2018, 20:15 Uhr
Seit 1967 steht der Teepott auf der Seepromenade Warnemündes.
(Foto: picture alliance / Bernd Wüstnec)
Ulrich Müther hat mit seinen Bauten architektonische Highlights entlang der Ostseeküste gesetzt. Zu seiner bekanntesten Arbeit zählt der Teepott in Warnemünde. Ein Gutachten fällt nun ein alarmierendes Urteil zum Zustand des Gebäudes.
Das wohl prominenteste Wahrzeichen Warnemündes, der Teepott, muss dringend saniert werden. "Der Zustand ist sehr, sehr schlecht", zitierte die "Ostsee-Zeitung", Christian Klein, einen der Gutachter. So sei das Dach undicht und von unten drücke das Wasser. Stahlträger zum Schutz der Glasfassade rosteten in der salzigen Seeluft. Und bei der bislang letzten Sanierung sei das Tragwerk durchtrennt worden, berichten die Zeitung und der NDR.
Stromleitungen seien schlecht gesichert und der Brandschutz unzureichend. Unter dem Strich summieren sich die Kosten laut den Gutachtern auf gut 20 Millionen Euro.
Allerdings ist die Sache kompliziert: Denn das Grundstück gehöre der Stadt, nicht aber das Gebäude. Der geschwungene Bau ist vielmehr in Privatbesitz. Und Friedemann Kunz, dessen Stiftung der Bau gehört, ist laut NDR nicht gewillt, Millionen in ein Gebäude zu investieren, wenn weiter Pacht bezahlt werden müsse. "Wir werden niemals im Leben dort investieren, wenn wir nicht Eigentümer von Grund und Boden werden."
Der markante Bau an der Ostsee steht neben dem Leuchtturm auf der Seepromenade nur wenige hundert Meter vom Hotel "Neptun" entfernt. Der Teepott wurde 1967 nach Plänen Ulrich Müthers gebaut, der für seine Hyperschalenarchitektur bekannt ist. Zu seinen Bauwerken zählen unter anderem die frühere Rettungsstation in Binz auf Rügen sowie der Musikpavillon in Sassnitz.
Weitere Bauwerke finden sich mit dem Zeiss-Großplanetarium in Berlin, dem Planetarium in Wolfsburg sowie in etlichen Orten entlang der mecklenburg-vorpommerschen Ostsee. Müther starb 2007.
Quelle: ntv.de, jwu