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Pole nach teurem Crash Leclerc lindert Ferraris Ärger über Gully-Gate

Charles Leclerc darf mal wieder jubeln.

Charles Leclerc darf mal wieder jubeln.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Das Rennwochenende in Las Vegas startet für Ferrari bitter: Ein Gullydeckel sorgt für einen doppelt teuren Defekt. Das Qualifying dürfte die Stimmung bei der Scuderia aber deutlich verbessern.

Charles Leclerc darf auf den Formel-1-Jackpot in Las Vegas hoffen. Der Ferrari-Pilot sicherte sich die erste Pole-Position seit der Rückkehr in die Glücksspielmetropole und ließ bei frischen Temperaturen sogar den längst als Weltmeister feststehenden Max Verstappen im Red Bull hinter sich. "Es ist ein super erster Platz. Hoffentlich kriegen wir alles im Rennen zusammen, weil wir da für gewöhnlich schlechter sind", sagte Leclerc im roten Ferrari-Hoodie über dem Rennoverall nach seiner fünften Pole-Position in dieser Saison und der 23. seiner Karriere insgesamt.

Das Reifenmanagement wird im Grand Prix im Fokus stehen. Auf dem neuen, aber monotonen Stadtkurs mit dem frischen Asphalt wird im vorletzten Grand Prix des Jahres am Sonntag (7.00 Uhr MEZ/Sky und im Liveticker auf ntv.de) das Reifenmanagement im Fokus stehen - und das beherrscht auch in dieser Saison Verstappen viel besser als seine Rivalen. "Wir sind für das Rennen optimistisch", äußerte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. Nach einem Umbau an Verstappens Wagen über Nacht habe der ohnehin starke Red Bull auch beim Topspeed zugelegt.

"Natürlich hätte ich schon heute gerne mehr Geschwindigkeit gehabt", räumte Verstappen auf dem hell erleuchteten Flutlichtkurs ein. "Ich hoffe, morgen kommen wir gut mit den Reifen zurecht." Das sogenannte Graining, im Kern also der Reifenverschleiß, wird eine signifikante Rolle auf dem neuen Kurs entlang der Luxushotels spielen.

Hinter Leclerc und Verstappen wird Mercedes-Pilot George Russell starten. Wie auch der Weltmeister aus den Niederlanden profitierte er von einer Startplatzstrafe gegen Carlos Sainz im zweiten Ferrari. Der Spanier hatte seinen Wagen tags zuvor im Auftakttraining beim Kontakt mit der defekten Abdeckung eines Wasserschachts beschädigt und vorzeitig abstellen müssen. Wegen eines regelwidrigen Umbaus muss er statt von Rang zwei von Position zwölf starten. Der Schaden an Chassis und Antrieb von Sainz' Wagen werde ein "Vermögen kosten", schimpfte Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur. "Wir haben die Einheit für Carlos vermasselt. Wir werden im FP2 (zweiten Freien Training) sicher nicht dabei sein. Das ist für die Formel 1 heute einfach inakzeptabel."

Für Hamilton war's "nicht so toll"

"Ich würde sehr gerne mit Charles und Max um den Sieg kämpfen, doch ich habe erstmal ein Comebackrennen vor mir", sagte Sainz. Nach vorne kämpfen muss sich auch Lewis Hamilton. Der Mercedes-Pilot startet nur von Rang zehn. "Nicht so toll", falle sein Fazit aus, räumte der Engländer ein. "Das dritte Training war recht armselig." In der Qualifikation wurde es kaum besser. "Ich hatte Probleme mit dem Grip, es hat einfach nicht funktioniert bei mir", ärgerte sich Hamilton.

Nach einem enttäuschenden achten Platz in Brasilien vor zwei Wochen droht der nächste Frust-Grand-Prix. "Wir müssen eine Lösung finden, dass es ums Schnellfahren und nicht Rumeiern geht", ätzte Mercedes-Teamchef Toto Wolff gegen den eigenen widerspenstigen Wagen. Man sei zudem "zu blöd", die Schwächen der Konkurrenz auszunutzen.

Nico Hülkenberg verpasste im Haas zum sechsten Mal nacheinander die letzte K.-o.-Runde der schnellsten zehn Piloten und startet als 13. in den Glitzer-Grand-Prix. "Schon über das ganze Wochenende fehlt uns Performance", bemerkte Hülkenberg wenig überraschend. Mit dem ersten Sektor auf dem 6,201 Kilometer langen Kurs stehe er sogar "auf Kriegsfuß. Es war nicht das Gelbe vom Ei."

Die Zeichen auf Rot könnten für Leclerc stehen, der von seinen bisherigen vier Pole Positionen in dieser Saison allerdings noch keine in einen Grand-Prix-Sieg umwandeln konnte. "Wir können positiv gestimmt sein", meinte auch Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur über die Aussichten der Scuderia im Rennen. Diese will Verstappen 41 Jahre nach dem letzten Grand Prix in Las Vegas aber vom Start weg trüben.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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