Hamilton erleichtert, Vettel kämpft Rosberg: "Es geht in die falsche Richtung"
27.09.2015, 12:38 Uhr
Lewis Hamilton (m) gewinnt den Großen Preis von Japan vor Nico Rosberg (l) und Sebastian Vettel (r).
(Foto: imago/HochZwei)
Nach dem Sieg in Suzuka zeigt sich Formel-1-Pilot Lewis Hamilton überglücklich und spricht von einem "ziemlich emotionalen Tag". Ganz anders klingt das bei seinem zweitplatzierten Teamkollegen Nico Rosberg, der die Enttäuschung nicht verbergen kann.
Ein überglücklicher Lewis Hamilton, zwei mehr oder weniger enttäuschte deutsche Verfolger: Nach dem Sieg des britischen WM-Spitzenreiters in Suzuka müssen dessen Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg und Ferrari-Pilot Sebastian Vettel fast schon auf ein kleines Wunder im Endspurt um die Formel-1-Weltmeisterschaft hoffen. "Das ist ein ziemlich emotionaler Tag, ich bin voller Glücksgefühle", erklärte Hamilton nach seinem achten Saisonsieg. Rosberg empfand das Ergebnis verständlicherweise hingegen als "sehr enttäuschend", während Vettel durchaus zufrieden ist: "Alles in allem bin ich happy. Ich liebe dieses Rennen, ich liebe die Trophäen hier, leider hab' ich diesmal keine größere bekommen."
"Es war wichtig zurückzuschlagen"
Beim Titelkampf scheint also alles auf Lewis Hamilton hinauszulaufen. Doch es stehen noch fünf Rennen aus, bei denen Rosberg und Vettel Boden auf den Briten gut machen wollen. Nach dem bitteren Abschneiden beim letzten Rennen in Singapur zeigt sich Hamiltion daher erleichtert, dass Mercedes sich mit einem Doppelsieg zurückgemeldet hat. "Für uns war es wichtig zurückzuschlagen. Wir hatten in Singapur nicht unsere Topleistung, heute mussten wir sie wieder zeigen", bilanzierte der Sieger. Nach dem erneuten zweiten Platz trotz Poleposition zeigt sich Rosberg weniger enthusiastisch: "Es geht sicher (bei mir) in die falsche Richtung, ich hätte heute gewinnen müssen. Ich muss schauen, dass ich in Sotschi zuschlage. Es wird aber immer schwieriger."
Ferrari-Star Vettel wittert jedoch noch immer eine letzte Chance und sagt zum Titelkampf: "Es ist nicht vorbei, bevor es vorbei ist. Was wäre ich für ein Rennfahrer, wenn ich nicht weiter dran glauben würde. Ich weiß natürlich auch, dass es schwer wird. Wir wussten ja von Beginn der Saison an, dass die beiden Jungs schwer zu schlagen sein würden. Sie haben ein Klasse-Auto und sie haben einen Klasse-Motor. Aber wir sind schon um einiges besser, als man es uns zugetraut hat. Wir gehen in die richtige Richtung."
Das sagen die WM-Kandidaten:
Hamilton: "Es war so ein tolles Rennen. Ich glaube nicht, dass es (Anm: Manöver zu Beginn gegen Rosberg) so eng war. Es war meine Kurve."
Rosberg: "Obwohl ich von der Pole gestartet bin, hab' ich dann (gegen Lewis Hamilton) zurückstecken müssen in der zweiten Kurve. Es war auf jeden Fall sehr, sehr eng. Ich musste eine Kollision vermeiden. Danach war ich auf Platz vier. Und das geht natürlich gar nicht mit unserem Auto. Ich habe versucht, mich zurückzukämpfen und das ist mir auch gelungen. Das war ein bisschen Schadensbegrenzung."
Vettel: "Gegen Nico war es richtig eng. Er kam eine Runde früher raus beim zweiten Stopp und wir hatten gedacht, dass es reicht. Er hat dann aber eine magische Runde hingelegt. Ich glaube, er war generell im Rennen einen Tick schneller als wir. Und hier ist es sehr, sehr schwer zu überholen. Ich dachte, mit den überrundeten Autos hab' ich eine Chance, aber ich kam nicht wirklich dran."
Quelle: ntv.de, kbe/dpa