Nordischer Neuling im Achtelfinale Island schießt Österreich nach Hause
22.06.2016, 20:21 Uhr
Als Neuling ins Achtelfinale - die Isländer verzaubern bei ihrer ersten EM ihre Fans.
(Foto: imago/Nordphoto)
Als einer der Geheimfavoriten reist die österreichische Mannschaften um Bayern-Star David Alaba zur EM nach Frankreich. Nach der Vorrunde ist klar: Für Österreich ist die EM vorbei, weil sich der isländische Neuling mit Herz und Leidenschaft ins Achtelfinale kickt.
Der krasse Außenseiter Island hat gleich bei seinem ersten großen Turnier das Achtelfinale erreicht und Österreich schon nach der Vorrunde nach Hause geschickt. Beide Mannschaften trennten sich vor 65.714 Zuschauern im Stade de France mit 2:1 (1:0) - das reichte den Isländern zum Weiterkommen als Zweiter der Gruppe F. Für die deutlich ambitionierteren Österreicher war es zu wenig, sie schieden mit nur einem Tor und einem Punkt aus Letzter aus. Island trifft nun am Montag in Nizza auf England.
Stürmer Jon Dadi Bödvarsson vom 1. FC Kaiserslautern brachte den EM-Neuling in der 18. Minute in Führung, Arnor Freyr Traustason traf in der Nachspielzeit zum 2:1. Alessandro Schöpf vom FC Schalke 04 gelang in der 60. Minute nur noch der Ausgleich. Österreichs Verteidiger Aleksandar Dragovic verschoss in der 37. Minute einen Foulelfmeter.
Junuzovic und Harnik auf der Bank
Die Österreicher, die mit sechs aktuellen und vier ehemaligen Bundesliga-Profis in der Anfangsformation starteten, wurden mit ihrer erstmals praktizierten Dreier-Abwehrkette schon in der 2. Minute vom einem fulminanten Linksschuss durch Johann Berg Gudmundsson überrascht. Der Schuss traf aber nur die Latte. Neun Minuten später hatte Torhüter Robert Almer erneut Glück, als eine Ecke von Gylfi Sirgurdsson den Pfosten streifte.
Gegen die völlig indisponierte Elf von Trainer Marcel Koller hatten die Isländer zu Beginn in der Offensive leichtes Spiel. Mit einem seiner weiten Einwürfe bereitete Gunnarson den Führungstreffer durch Bödvarsson vor. Der Profi vom 1. FC Kaiserslautern traf aus sieben Metern zum verdienten 1:0.
Die Österreicher hatten mit ihrer veränderten Formation, in der die Bundesliga-Profis Zlatko Junuzovic und Martin Harnik fehlten, große Schwierigkeiten und kamen lediglich durch Marko Arnautovic in der 12. und in der 29. Minute zu zwei Chancen. Bei der ersten Möglichkeit profitierte er auch von einem Fehler des isländischen Torhüters Hannes Thor Halldorsson, verstolperte die Chance aber dann.
Österreich am Drücker
Zu der schwachen Leistung der Koller-Elf in der ersten Halbzeit passte auch der vergebene Foulelfmeter von Dragovic, der den Strafstoß nach einem Foul an David Alaba in der 37. Minute nur an den Außenpfosten setzte.
Nach der Pause verstärkten die Österreicher ihre Angriffsbemühungen. Alaba scheiterte in der 47. Minute aus kurzer Distanz, sein Schuss wurde auf der Torlinie geblockt. Dem eingewechselten Schöpf gelang schließlich nach einer Stunde der Ausgleich. Der Schalker Bundesligaprofi dribbelte sich durch die Abwehrreihe und traf mit links zum 1:1.
Die im zweiten Abschnitt deutlich verbesserten Österreicher blieben am Drücker und hatten durch Schöpf, Marc Janko und erneut Alaba weitere gute Torgelegenheiten, kamen aber gegen die starke isländische Defensive nicht mehr zum Erfolg. Dafür gelang Traustason der Siegtreffer für Island.
Quelle: ntv.de, chr/dpa