Heißbegehrte Halbfinal-Torhüter Kein Anschluss unter Neuers Nummer

Manuel Neuer ist derzeit nicht zu haben - er steht noch bis 2021 bei Bayern München unter Vertrag.

Manuel Neuer ist derzeit nicht zu haben - er steht noch bis 2021 bei Bayern München unter Vertrag.

(Foto: imago/Belga)

Die vier Torhüter der EM-Halbfinalisten sind auf dem Transfermarkt gefragt wie nie zuvor - bei einem Schlussmann kann man sich einen Anruf allerdings getrost sparen.

Nur den Anruf bei Manuel Neuer können sich die Klubs mit den dicken Geldbeuteln sparen. Der Fußball-Weltmeister in Diensten von Bayern München ist nicht auf dem Markt - ganz im Gegensatz zu den anderen drei Torhütern, die es mit ihren Teams ins EM-Halbfinale geschafft haben.

Hugo Lloris (Frankreich), Wayne Hennessey (Wales) und Rui Patricio (Portugal) sind gefragt wie nie zuvor. Neben Real Madrid soll vor allem der FC Everton interessiert sein - und zwar gleich an zwei der drei Keeper. Der Klub aus der englischen Premier League will die rund 50 Millionen Euro, die für den bevorstehenden Transfer des belgischen Nationalstürmers Romelo Lukaku auf dem Konto erwartet werden, zum Teil in Hennessey oder Patricio investieren. Das berichten gleich mehrere Medien auf der Insel. Eigentlich keine schlechte Idee. Schließlich haben die Toffees in der abgelaufenen Saison 55 Gegentore kassiert - nur fünf Teams waren in dieser Statistik schlechter.

Der neue Teammanager Ronald Koemann legt deshalb seinen Fokus auf die neuralgische Position zwischen den Pfosten. Seinen Landsmann Maarten Stekelenburg hat der Niederländer bereits vom FC Fulham geholt. Doch in Zeiten einer EM-Endrunde ohne Holland scheint Koemann nicht allein dem früheren Nationaltorhüter vertrauen zu wollen. Patricio (Sporting Lissabon) oder Hennessey (Crystal Palace) sollen den Konkurrenzkampf schüren.

Real hätte bestimmt lieber Neuer

Allerdings dürften weder der eine noch der andere günstig zu haben sein. Immerhin haben es die Portugiesen in erster Linie Patricio zu verdanken, dass sie in der Vorschlussrunde stehen. Ein Team, das es ohne einen Sieg in der regulären Spielzeit in der Runde der besten Vier geschafft hat, muss einfach einen starken Torwart haben. Das untermauerte Patricio zuletzt im Viertelfinale. Im Elfmeterschießen gegen Polen hielt der 28-Jährige, dessen Scheidungskrieg vor vier Jahren in Portugal für Schlagzeilen sorgte, gegen Jakub Blaszczykowski - und wurde damit zum gefeierten Held.

Heldenstatus genießt Hennessey spätestens seit dem Sieg der Waliser im Viertelfinale gegen Mitfavorit Belgien (3:1). Und nicht nur die Everton-Scouts sind sich sicher, dass es die Waliser nur mit einem hervorragenden Keeper bis ins Halbfinale geschafft haben können.Komischerweise sehen das die Verantwortlichen von Hennesseys Klub aus London nicht ganz so. Anders ist es kaum zu erklären, dass Crystal Palace erst in der vergangenen Woche die Verpflichtung des französischen Ersatztorhüters Steve Mandanda von Olympique Marseille bekanntgegeben hat. Für Hennessey dürfte das kein Problem sein - er wird zur Not einen neuen Arbeitgeber finden.

Das gilt auch für Lloris. Der neue Rekordkapitän der Franzosen steht sogar vor einem ultimativen Karrieresprung. Champions-League-Sieger Real ist angeblich an einer Verpflichtung des 29-Jährigen von Tottenham Hotspur interessiert, 42 Millionen Euro könnten nach London überwiesen werden. Aus Sicht der Spanier würde der Transfer durchaus Sinn machen, da sich der bisherige Stammkeeper Keylor Navas Anfang Juni einer Achillessehnen-Operation unterziehen musste. Noch lieber als Lloris hätte Real sicher Neuer, doch bei den Bayern ist nach der Vertragsverlängerung mit dem 30-Jährigen (bis 2021) vor rund zwei Monaten kein Anschluss unter dieser Nummer.

Quelle: ntv.de, Alexander Sarter, sid

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