DFB-Elf übt für die EM "Maniac" M. gezähmt, Elfer-Monopol wackelt

Thomas "Maniac" Müller in Aktion.

Thomas "Maniac" Müller in Aktion.

(Foto: dpa)

Eine Heilquelle ist Évian für die deutschen Fußballer immer noch nicht. Dafür schreitet die Zähmung von Thomas "Maniac" Müller im EM-Quartier voran. Ungemach droht dem deutschen Fußball vorm Turnierstart aus Kiel.

Was sagt der Bundestrainer?

Also sprach Joachim Löw: "Heut' schick ich mal den Manuel Neuer und Jonas Hector zur Pressekonferenz, ich war ja erst gestern da. Und dann können die mal erzählen, was sie für einen feinen Blick vom Balkon auf den Genfer See haben. Oder wie positiv aufgeregt sie vor ihrem ersten großen Turnier sind, der Jonas ist ja bist jetzt nur mein Qualifikations-Europameister. Ja, und hinterher kann der Olli Bierhoff gleich noch ein bisschen Software-Schleichwerbung machen."

Das hat der Bundestrainer natürlich so nicht gesagt, obwohl in Évian laut DFB-Sprecher Jens Grittner die "wohl längste Pressekonferenz in der Geschichte der Nationalmannschaft" stattfand. Löw hätte es aber sagen können. Denn erst lobhudelte auf dem Podium Weltmeister-Torwart-Titan Manuel Neuer so ziemlich alles und jeden in und um das DFB-Teamquartier am Genfer See, selbst seinen kleinen feinen Balkon mit großer Aussicht. Dann gestand der Kölner Jonas Hector, "dass es doch noch einmal was anderes ist, wenn es auf so ein großes Turnier zugeht". Er sei "auf jeden Fall positiv aufgeregt". Und dann kamen DFB-Teammanager Oliver Bierhoff und DFB-Software-Scout Christofer Clemens, und n-tv musste leider aus der Übertragung aussteigen.

Wie ist der Krankenstand?

Die guten Nachrichten aus Évian sind: Thomas Müller hat, Stand 14.37 Uhr, keinen weiteren DFB-Kameraden aus der EM gegrätscht. Und die am Mittwoch maladen Youngster Joshua Kimmich und Julian Weigl können wieder mitüben. Die schlechte Nachricht lautet: Trotzdem waren nicht alle 23 DFB-Kicker im Vormittagstraining dabei. Nachrücker Jonathan Tah fehlte, weil er zwar maximal euphorisiert und vorfreudig im Trainingscamp eintraf, das aber erst um 11.45 Uhr. Co-Abwehrchef Mats Hummels kann wegen seines Muskelfaserrisses weiter nur individuell trainieren. Und Ersatzkeeper Marc-Andre ter Stegen blieb mit einer leichten Blockade der Halswirbelsäule sicherheitshalber im Hotel. Dafür gesellte sich in Évian erstmals nach seiner Babypause wieder Lukas Podolski unter die Übenden. Und für Manuel Neuer sind Abwehrpersonalfragen vor dem Ukraine-Spiel ohnehin zweitrangig: "Grundsätzlich ist es so, dass wir auf jeden Fall eine sehr gute Abwehr dort stehen haben werden."

Wer ist der Mitarbeiter des Tages?

Immer noch Teampsychologe Hans-Dieter Hermann. Er hat den verwirrten Rächer Thomas Müller ganz offensichtlich im Griff, weitere Opfer von "Maniac" Müller sind nicht zu beklagen. Und Hermann hat auch verhindert, dass die übrigen DFB-Kicker eine Müller-Phobie entwickeln. Ein erhöhtes Aufkommen von Schutzschwalben in der Nähe des Münchners wurde vom DFB-Training bislang nicht überliefert. Aber n-tv.de bleibt dran!

War sonst noch was?

Das Fußballgesetz "Im Elfmeterschießen gewinnt Deutschland immer" wackelt. Und schuld sind auch noch deutsche Wissenschaftler, und zwar aus Kiel. Die haben nämlich kurz vor dem Turnierstart für die Schützen eine klare Empfehlung ausgegeben, um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen. "Sie sollten immer in die gleiche Ecke schießen, wie der Mannschaftskollege beim Schuss davor", rät Ulrich Schmidt, Verhaltensökonom am Institut für Weltwirtschaft (IfW). Denn: "Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Torwart in die entgegengesetzte Ecke wie beim Schuss davor hechtet, ist mit durchschnittlich 55 Prozent signifikant höher, als dass er in die gleiche Ecke hechtet." Zu diesem Ergebnis kamen Schmidt und IfW-Ökonom Sebastian Braun bei einer Studie, für die sie über 350 Elfmeterduelle bei internationalen Fußballturnieren auswerteten. Also auch solche mit englischer Beteiligung. Wie die Veröffentlichung dieser Erkenntnisse das Verhalten des EM-Torwarts beim Elfmeter beeinflusst, wird vermutlich in einer Kieler Folgestudie geprüft.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen