Fußball

Kommt das Challenge-Modell? Bundesliga-Trainer sprechen sich für VAR-Änderung aus

Wie geht es mit dem Videobeweis weiter?

Wie geht es mit dem Videobeweis weiter?

(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Erneut löst ein Spieltag der Fußball-Bundesliga ausufernde Debatten über den Videobeweis aus. Wie könnte das System gerettet werden? Zwei Trainer wärmen einen alten Vorschlag auf, der schon in anderen Sportarten zum Einsatz kommt.

Die Bundesliga-Trainer Steffen Baumgart und Thomas Reis haben sich für ein Challenge-System im Zusammenhang mit dem Videobeweis im Fußball ausgesprochen. "In solchen Fällen, in denen offensichtlich klare Fehlentscheidungen getroffen werden, sollten Trainer diese Möglichkeit bekommen", sagte Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, dem "Kicker": "Pro Halbzeit einmal wäre sinnvoll."

Das Challenge-System kommt beim American Football in der NFL und in der Basketball-Liga NBA bereits zum Einsatz, auch die Basketball-Bundesliga setzt darauf. Dabei können die Trainer in bestimmten Situationen selbst die Nutzung des Videobeweises durch die Unparteiischen anfordern. Auch Reis, Baumgarts Kollege beim FC Schalke 04, zeigte sich ebenfalls offen dafür, als Trainer eine Überprüfung von Spielsituationen anzufordern. Dies könnte "eine Möglichkeit sein", sagte Reis. Es müsse darum gehen, "Abläufe zu optimieren".

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Auslöser der neuerlichen Debatte über den Videobeweis war das Spiel des Meisterschaftsanwärters Borussia Dortmund beim VfL Bochum (1:1) am Freitagabend. Eine krasse Fehlentscheidung von Schiedsrichter Sascha Stegemann sorgte für heftigen Protest beim BVB. Der Bochumer Abwehrspieler Danilo Soares hatte Nationalspieler Karim Adeyemi im Strafraum eindeutig gefoult, was später auch Stegemann einräumte. Der Referee hatte dies allerdings live anders bewertet und wurde vom Video-Assistenten weder korrigiert noch dazu aufgefordert, sich die Szene noch einmal selbst am Spielfeldrand anzusehen.

Die Entscheidung wertete auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als Fehler. Jochen Drees als Videobeweis-Projektleiter beim DFB hatte sich bereits in der Vergangenheit für grundlegende Veränderungen offen gezeigt. Sogenannte Trainer-Challenges wie im Football seien "durchaus denkbar", hatte er im November dem "Kicker" gesagt. Er sagte dazu allerdings auch: "Das hieße aber dann, wenn die Mannschaft keine Challenge mehr hat, dass eventuell trotzdem eine klare Fehlentscheidung nicht mehr korrigiert werden würde." Das würde allerdings bedeuten, dass der VAR ausschließlich per Challenge aktiv wird - das dürfte die Diskussion jedoch wohl kaum beruhigen.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/sid

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