Alle Termine am Sonntag abgesagt DFB plant nach Anschlägen um
14.11.2015, 11:34 Uhr
Die Nacht verbringt die deutsche Nationalmannschaft im Stadion, danach fliegt sie direkt nach Frankfurt. Die Termine für Sonntag sagt der Verband ab. Unklar ist, ob das Testspiel gegen die Niederlande stattfindet - es gibt Stimmen dafür.
Nach den Terroranschlägen von Paris hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ihre Pläne geändert. Das Team landete aus Paris kommend am Morgen gegen 10.00 Uhr auf dem Frankfurter Flughafen, wird jedoch am Sonntag nicht nach Hannover weiterreisen. "Alle Termine morgen sind gestrichen", heißt es in einer DFB-Mitteilung.
Ob die Weltmeister am Dienstag in Hannover zum letzten Länderspiel des Jahres gegen die Niederlande antreten werden, blieb offen. Beim DFB geht die Tendenz aber dazu, die Begegnung auszutragen. "Das Spiel steht erst mal, wir werden da aber intern darüber sprechen", sagte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff bei n-tv.
"Bin dafür, dass gespielt wird"
Ligapräsident und DFB-Interimschef Reinhard Rauball sprach sich gegen eine Absage des Testländerspiels aus. "Es gibt noch keine Entscheidung, aber ich bin dafür, dass gespielt wird", sagte er und ergänzte: "Man darf denen, die uns das angetan haben, nicht den Triumph gönnen." Der Deutsche Fußball-Bund will aber offenbar auch noch die Entscheidung der Franzosen, die am Dienstag ebenfalls ein Freundschaftsspiel bestreiten wollten, abwarten.
Die deutsche Mannschaft hatte nach DFB-Angaben nach dem Länderspiel in St. Denis bis zum Morgen im Stade de France ausgeharrt und sei von dort direkt zum Flughafen gebracht worden. "Alles andere wird im Laufe des Tages entschieden. Wir sind froh, dass wir die Abreise organisieren konnten", sagte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große Lefert. Ursprünglich sollte die DFB-Auswahl am Sonntag nach Hannover fliegen.
Bereits am Freitagvormittag war die Mannschaft von einem Bombenalarm in ihrem Pariser Hotel aufgeschreckt worden. Erst nach mehreren Stunden und der Entwarnung konnten sie in das zwischenzeitlich evakuierte Quartier zurückkehren.
#NousSommesUnis
Die Nationalmannschaft gedachte auf ihrer Facebook-Seite der Opfer und postete in der Nacht ein neues Titelbild mit der Botschaft "#NousSommesUnis" ("Wir sind vereint"). Auch einige Nationalspieler, darunter Lukas Podolski ("#prayforparis"), zeigten in den sozialen Netzwerken ihre Anteilnahme.
Der französische Fußballverband FFF sagte alle für Samstag anberaumten Termine im Trainingszentrum in Clairefontaine ab. Wie der Verband auf seiner Homepage mitteilte, werden ein für 14 Uhr terminiertes Treffen mit Fans, die geplante Pressekonferenz und das öffentliche Training gestrichen.
Die FFF hat noch nicht entschieden, ob das für Dienstag geplante Länderspiel in London gegen England stattfinden wird. Der englische Verband (FA) verwies auf Gespräche mit dem Gastgeber der Europameisterschaft 2016 über das weitere Vorgehen.
Quelle: ntv.de, mli/sid