Fußball

Hummels? "Keine Frage für mich!" Guardiola plant keine Bayern-Party in Berlin

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(Foto: imago/osnapix)

Da der BVB eh gewinne, mag sich der FC Bayern vor der Partie in Berlin nicht mit dem Titelgewinn in der Fußball-Bundesliga beschäftigen. Zudem steht ja das Champions-League-Halbfinale an - vielleicht mit Jérôme Boateng.

Meisterfeier in Berlin? Och, nö. Für Josep Guardiola, den Trainer des FC Bayern, ist das kein Thema. Sagt er jedenfalls. Denn: "Dortmund wird in Stuttgart gewinnen." Dabei können es die Münchner an diesem 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga schaffen: Siegen sie an diesem Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) vor 76. 233 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion bei der Hertha und verliert der BVB zur gleichen Zeit beim VfB, dann ist den Bayern der in der Ligahistorie einmalige vierte Titel in Folge nicht mehr zu nehmen. Aber die Dortmunder gewinnen ja. In dem Fall muss der FC Bayern halt noch ein wenig warten. Bei sieben Punkten Vorsprung und noch vier Partien geht da nichts mehr schief.

Hertha BSC - FC Bayern, 15.30 Uhr

Voraussichtliche Aufstellungen

Hertha BSC: Kraft - Pekarik, Langkamp, Stark, Plattenhardt - Lustenberger, Cigerci - Weiser, Baumjohann, Stocker - Kalou
FC Bayern: Neuer - Lahm, Kimmich, Benatia, Alaba - Vidal - Douglas Costa, Müller, Thiago, Ribéry - Lewandowski
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Zuschauer: 76.233 (ausverkauft)

"Wenn wir gewinnen, ist es fast vorbei", sagte Guardiola am Tag vor der Party. Aber wie auch immer es kommt, groß feiern werden die Bayern in Berlin nicht. Sie werden sich nach dem Spiel flugs zum Flughafen nach Tegel begeben und wieder gen München schweben. Dort bereiten sich dann auf den nächsten, ungleich wichtigeren Termin vor. Bei Atlético Madrid steht am Mittwoch kommender Woche, am 27. April also, das Hinspiel im Halbfinale der Champions League an. Ob sie dann bereits Meister sind oder auch nicht, dass ist Guardiola egal, wie er sagt.

Nichts sagen wollte er zu dem Gerücht, dass ein Dortmunder Nationalspieler mit dem FC Bayern verhandelt, ob er nicht im Sommer nach München kommen soll. "Das ist keine Frage für mich." Und Pressesprecher Markus Hörwick teilte am Freitag mit: "Mats Hummels hat bei Borussia Dortmund einen Vertrag bis 2017. Das gilt es zu respektieren und damit ist alles gesagt."

"Wir müssen uns anpassen"

Dafür warnte der Trainer vor dem Gegner, so, wie er es immer tut: "Berlin kann auch gewinnen!" Und er ahnt, was auf seine Mannschaft zukommt: "Ich weiß nicht, wie defensiv sie spielen werden. Wir müssen uns anpassen, am besten ab der ersten Spielminute. Morgen ist unser Finale. Die Berliner Spieler sind sehr fit und körperlich stark. Sie haben durch ihre Erfolge viel Selbstvertrauen gesammelt. Sie können sich für die Champions League qualifizieren, deshalb ist es auch für Hertha eine sehr wichtige Partie." Ja, das ist es wohl. Denn während die Bayern nach ihrem 2:0 gegen Werder Bremen im Finale des DFB-Pokals stehen, waren die Berliner beim 0:3 in ihrem Halbfinale gegen den BVB absolut chancenlos. Trainer Pal Dardai musste sich hinterher anhören, seine Mannschaft habe in diesem Alles-oder-Nichts-Spiel viel zu defensiv und mithin mutlos gespielt.

Ein Vorwurf, den er brüsk zurückwies. In der Tat ist der Gedanke nicht unlogisch, dass die Hertha, hätte sie gegen einen glänzend aufgelegten BVB versucht mitzuspielen, unter Umständen noch viel höher verloren hätte. Wie dem auch sei: Gegen den FC Bayern droht Dardais Team ein ähnliches Schicksal - oder gar ein Debakel. Manager Michael Preetz jedenfalls sagt: "Die Bayern sind noch einen Tick besser als Dortmund. Wir werden eine außergewöhnliche Leistung brauchen, wenn wir etwas holen wollen." In erster Linie geht es für die Berliner aber darum, sich als Tabellenvierter einen Platz im Europapokal zu sichern. Für den Fast-Absteiger der vergangenen Saison wäre das ein grandioser Erfolg. Und Dardai kündigte trotzig an: "Wir wollen den Bayern einen Punkt klauen, dann bleibt die Meisterschaft offen."

Robben braucht ein Wunder

Und die Bayern? Müssen weiterhin ohne Innenverteidiger Jérôme Boateng und Angreifer Arjen Robben auskommen. Während Boateng nach seiner schweren Muskelverletzung wieder mit dem Team trainiert und womöglich in Madrid spielen kann, ist das für Robben mit seinen Adduktorenproblemen kein Thema - oder nur, "wenn es ein Wunder gibt", wie Guardiola sagte. Viel wichtiger aber ist die Frage, wie gut gerüstet seine Mannschaft für die finalen Wochen ist, in denen der Trainer seine Abschiedstournee gibt, bevor er sich im Sommer gen Manchester City verabschiedet.

Denn zuletzt gewann sie zwar, was es zu gewinnen gab - aber es hakt durchaus in der Münchner Siegesmaschinerie. Im Pokal gegen Bremen zum Beispiel offenbarten die Bayern ungewohnte Schwächen, beizeiten verloren sie gar die Kontrolle über das Spiel. Für Guardiola ist das ein Sakrileg. Dennoch reagierte er ungewohnt milde - und bedankte sich bei seinen Spielern, dass er nun eine Woche länger bei ihnen bleiben darf, weil nun eine Woche nach dem letzten Bundesligaspieltag am 21. Mai das Pokalfinale ansteht.

Der Trainer macht den Eindruck, als wolle er auf der Zielgeraden die Mannschaft nicht mehr missionieren - sondern einfach nur noch gewinnen. Sein Weg soll ihn und sein Team ins Endspiel der europäischen Königsklasse am 28. Mai führen. Champions-League-Feier in Mailand? Das dürfte Guardiola gefallen.

Quelle: ntv.de

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