Magdeburgs erster Sieg HSV und St. Pauli einigen sich auf Remis
30.09.2018, 15:22 Uhr
Feuerwerk im Volkspark: St. Pauli ist zu Besuch in Stellingen.
(Foto: dpa)
Keine Tore gibt es im Hamburger Derby zwischen dem Sportverein und dem FC St. Pauli. Das Feuerwerk brennt eher auf den Rängen, für den HSV ist es das dritte Spiel ohne Sieg. Der 1. FC Magdeburg feiert eine Premiere in der zweiten Fußball-Bundesliga.
Hamburger SV - FC St. Pauli 0:0
Der Hamburger SV hat seinen Negativlauf auch im 100. Stadtduell gegen den FC St. Pauli nicht gestoppt. Die Mannschaft von Trainer Christian Titz musste sich mit einem 0:0 begnügen und blieb in der zweiten Fußball-Bundesliga zum dritten Mal hintereinander sieg- und torlos. Damit hält die Derby-Durststrecke des HSV an: Er wartet nun seit über 16 Jahren auf einen Sieg. St. Pauli, das vor siebeneinhalb Jahren mit 1:0 gewonnen hatte, schloss die Englische Woche mit sieben Punkten ab. Rund um das Spiel herrschte der Ausnahmezustand. 2783 Tage hatte es die Partie nicht mehr gegeben. "Das ist für die Menschen das Spiel des Jahres", sagte Titz vor dem Anpfiff. "Der Sieger erntet die Lorbeeren, der Verlierer die Häme."
Angestrengt haben sie sich ja: St. Paulis Marvin Knoll und Jan Fiete Aep vom HSV.
(Foto: imago/Jan Huebner)
Entsprechend engagiert gingen beide Teams vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion zu Werke. Der HSV, bei dem Top-Torjäger Pierre-Michel Lasogga zunächst nur auf der Bank saß und Youngster Fiete Arp stattdessen sein Zweitliga-Startelfdebüt gab, agierte gewohnt ballbesitzorientiert, ohne sich dabei allerdings echte Torchancen zu erspielen. St. Pauli stand defensiv kompakt, präsentierte sich griffig in den Zweikämpfen - und war im ersten Abschnitt offensiv gefährlicher.
Die beste Möglichkeit vor der Pause vergab Mats Möller Daehli, dessen Schuss aber abgeblockt wurde (44.). In der Anfangsphase musste HSV-Keeper Julian Pollersbeck nach einem Kopfball von St. Paulis Kapitän Johannes Flum abtauchen - es war die einzige Szene in Halbzeit eins, in der einer der Torhüter überhaupt eingreifen musste. Zwar erhöhten die Gastgeber nach der Pasue die Schlagzahl, doch Douglas Santos scheiterte mit einem Fernschuss (51.) und Hee-Chan Hwang setzte den Ball aus kurzer Distanz neben das Tor (60.). St. Pauli lauerte auf Konter, entlastende Angriffe wurden aber seltener. Begleitet wurde das Spiel von massiven Sicherheitsvorkehrungen. Wasserwerfer, Sprengstoff-Spürhunde und die Pferdestaffel waren im Einsatz, über dem Volkspark kreiste ein Hubschrauber: Mit einem Großaufgebot wollte die Polizei Krawalle der bis zu 1000 erwarteten gewaltbereiten Fans verhindern. Dies gelang. Bis auf kleinere Zwischenfälle vor der Partie blieb es bis zum Abpfiff ruhig.
SG Dynamo Dresden - SpVgg Greuther Fürth 0:1 (0:0)
Fürth hat vorübergehend den Sprung auf Platz zwei geschafft. Daniel Keita-Ruel sorgte mit seinem Tor in der 85. Minute für den Sieg im Verfolgerduell in Dresden. Am Montag kann der 1. FC Union Berlin aber mit einem Erfolg beim FC Ingolstadt in der Tabelle vorbeiziehen. Vor 27.750 Zuschauern begannen beide Teams vorsichtig. Erst kurz vor der Halbzeit erhöhte Dynamo den Druck. Nach einem Pass von Patrick Ebert zog Rico Benatelli (40.) ab, doch Fürths Torwart Sascha Burchert wehrte ab. Kurz vor dem Wechsel hätten dann die Gastgeber in Führung gehen müssen. Dario Dumic (45.+1) kam nach einem Kopfball von Marco Hartmann aus naher Distanz frei zum Schuss, doch Dumic traf nur die Querlatte. Mit einigem Frust ging es für den achtmaligen DDR-Meister in die Pause. Fürth spielte mit und hätte zu Beginn der zweiten Halbzeit in Führung gehen können. Lukas Gugganig (51.) ließ am gegnerischen Strafraum gleich mehrere Dresdner stehen, schob den Ball aber knapp am Tor vorbei.
Sandhausen - 1. FC Magdeburg 0:1 (0:0)
Christian Beck hat dem 1. FC Magdeburg im achten Anlauf den ersten Sieg beschert. Per Kopf erzielte der Mittelstürmer in der 73. Minute eines langweiligen Spiels in Sandhausen den Treffer zum glücklichen 1:0 (0:0). Zuvor hatte der Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt fünfmal unentschieden gespielt. Sandhausen hatte vor 7352 Zuschauern früh die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Fabian Schleuser aber scheiterte an Torhüter Alexander Brunst, den abprallenden Ball köpfte Mohamed Gouaida fahrlässig über das Tor (8.). Danach bekamen die Gastgeber zunehmend Probleme mit den pressenden und sehr kompakt stehenden Magdeburgern, Chancen blieben Mangelware.
Quelle: ntv.de, sgi/sid