FC Bayern mit Sturmüberraschung? Hoeneß moderiert Wahnsinn um Lewandowski ab
29.06.2022, 18:55 Uhr
Robert Lewandowski und der FC Bayern - was für ein zermürbendes Theater. Der Stürmer versucht alles, um den Rekordmeister noch in diesem Sommer zu verlassen und zum FC Barcelona zu wechseln. Die Katalanen buhlen vehement, doch das können sie sich laut Uli Hoeneß sparen.
Wenn es nach dem Wissen von Uli Hoeneß geht, dann lässt sich die zermürbende Transfersaga um Starstürmer Robert Lewandowski an diesem Mittwochnachmittag zu Ende schreiben. Die finale Worte würden dann lauten: Lewandowski bleibt beim FC Bayern. Nun, im Sinne des Polen ist das freilich nicht. Der hatte schließlich in den vergangenen Wochen alles dafür getan, um die Bosse beim Rekordmeister gegen sich aufzubringen. Er hatte sogar eine weitere Zusammenarbeit mit dem Erfolgsverein ausgeschlossen, weil in ihm "etwas gestorben" war. Tja, aber offenbar ist die Sache so, dass Lewandowski mit seinem "gestorbenen Etwas" nicht gehen darf.
Nicht zum Sehnsuchtsklub FC Barcelona. Der gewaltig taumelnde Gigantenklub mit Milliarden-Miesen kämpft verzweifelt um den Stürmer. Bereits drei Angebote sollen aus Katalonien nach München übermittelt worden sein. Das letzte sogar in Höhe von 40 Millionen Euro als fixe Ablösesumme. Hoeneß weiß davon nichts, wie er in Aachen beim Kongress #neuland betonte. Was er aber weiß: Jedes Werben um Lewandowski ist vertane Liebesmüh. "So, wie der Stand in München ist, was ich in mehreren Gesprächen gehört habe, kann sich Barcelona ein weiteres Angebot sparen. Ich entscheide das nicht. Aber die Aussagen des FC Bayern waren eindeutig. Sie besagen, dass Robert den Vertrag erfüllen soll."
Noch keine historische Zäsur
Nun muss aber niemand glauben, dass dieser Nachmittag in Aachen eine historische Zäsur im Fall Lewandowski bedeutet. Denn der spanische Traditionsklub wird nicht in seinem Bemühen nachlassen. Von 32, über 35 auf nun offenbar 40 Millionen Euro hat sich Barça bereits gesteigert. Zumindest berichten das mehrere Medien. Bis zur möglichen Schmerzgrenze der München ist aber noch ordentlich Strecke zu machen. Der Rekordmeister soll bis zu 60 Millionen Euro fordern. Um Geld für den Sehnsuchtstransfer locker zu machen, hatte der Klub gerade erst TV- und Marketingrechte verkauft. Bis zu 700 Millionen Euro sollen dadurch in die Kasse fließen.
Eine tüchtige Einnahme verspricht auch der Verkauf von Frenkie de Jong. Der niederländische Nationalspieler wird von Manchester United umworben. Dort wird Erik ten Haag neuer Coach. Beide kennen sich noch von ihrer gemeinsamen Zeit bei Ajax Amsterdam. Und wollen künftig gerne wieder erfolgsversprechend zusammenarbeiten. In Barcelona fand der 25-Jährige nicht sein großes Glück. Der Transfer soll 65 Millionen Euro kosten. Gutes Geld für Lewandowski. Der katalanischen Zeitung "Sport" zufolge könnte es noch diese Woche zu einem Treffen zwischen den Bossen der Bayern und Barcelona kommen. Zu den Ansagen aus München passt das nicht. Vor ein paar Tagen hatte Oliver Kahn noch gesagt: "Wir freuen uns, wenn er am ersten Trainingstag auftaucht". Das wäre für den Wut-Stürmer dann der 12. Juli. Mit einem vorzeitigen Abschied beschäftige man sich "im Moment überhaupt nicht."
Zwei überraschende Namen ploppen auf
Ein Dementi, was die Köche und Hilfsköche in der Gerüchteküche indes gar nicht tangiert. Sie schnibbeln immer neue Namen, die zum FC Bayern passen könnten. So wird mittlerweile sogar der junge Kanadier Jonathan David (22) vom OSC Lille gehandelt, der dort bis 2025 gebunden ist. Hugo Ekitike von Stade Reims, gerade einmal 20 Jahre jung, behält seinen Platz im wilden Transfer-Karussell. Das Interesse der Münchner an Sasa Kalajdzic vom VfB Stuttgart soll dagegen abgekühlt sein. Was noch passiert? Völlig unklar. Aber mit Sadio Mané hat der Verein ja bereits einen Königstransfer getätigt. Einen, der Hoeneß extrem begeistert und die europäische Fußball-Elite aufhorchen ließ. Und die Sache ist ja so: "Wir machen das nicht, um Signale auszusenden, sondern wir wollen unsere Mannschaft verstärken", sagte Hoeneß: "Als sich herauskristallisiert hat, dass da was zu machen ist, waren wir alle begeistert." Es gebe "keinen beim FC Bayern, der den Transfer nicht gut findet".
Gut findet Hoeneß derweil auch die Arbeit des seit Monaten öffentlich arg angegangenen Sportvorstands Hasan Salihamidžić. "Hasan war sehr fleißig in der Sommerpause." Auch wenn die Bemühungen des Vereins noch nicht am Ende seien, habe er (also Hoeneß) schon den Eindruck, "dass wir unserem Trainer Julian Nagelsmann eine gute Mannschaft zur Verfügung stellen". Ob Serge Gnabry noch dazu gehört? Unklar. Der Nationalspieler ist neben Lewandowski die zweite Personalie, die den FC Bayern in diesem Sommer zermürbt. Mit Blick auf den Offensivstar, der seinen 2023 auslaufenden Kontrakt nach wie vor nicht verlängert hat, bemühte sich Hoeneß um Gelassenheit. "Ich weiß, dass er ein sehr gutes Angebot vom FC Bayern vorliegen hat. Jetzt liegt es an ihm, eine Entscheidung zu treffen."
Quelle: ntv.de, tno