Fußball

"Thema nicht abgeschlossen" Jérôme Boateng hält Bundesliga-Comeback für möglich

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Führt ihn sein Weg wieder nach Deutschland?

(Foto: picture alliance / empics)

Noch zwölf Monate läuft der Vertrag von Jérôme Boateng bei Olympique Lyon. Danach wieder in der Bundesliga zu spielen, wäre für ihn kein "No-Go". Zumal der Ex-Bayern-Star dort die schönsten Jahre seines Fußballerlebens gehabt habe, wie er selbst sagt.

Rio-Weltmeister Jérôme Boateng kann sich eine Rückkehr in die Fußball-Bundesliga vorstellen. "Abgeschlossen ist das Thema nicht. Die Bundesliga ist kein No-Go", sagte der langjährige Verteidiger von Bayern München im Interview mit dem "Kicker". Vor rund einem Jahr war Boateng ablösefrei vom deutschen Rekordmeister zu Olympique Lyon nach Frankreich gewechselt, sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. Boateng könne sich "in Europa vieles vorstellen. Dazu gehört auch Deutschland, weil es eine tolle Liga mit tollen Mannschaften und tollen Fans ist."

Mit den Münchnern hatte der 33-Jährige in zehn Jahren unter anderem neun deutsche Meistertitel und zweimal die Champions League gewonnen. Das seien "die schönsten Jahre in meinem Fußballerleben" gewesen, sagte Boateng. Angesprochen auf den Wechsel von Nationalspieler Niklas Süle von den Bayern in dieser Transferphase zu Borussia Dortmund meinte Boateng: "Ich finde es schade, dass es so weit kommen musste, weil Niki riesiges Potenzial hat."

Lobende Worte hatte Boateng auch für Süles Nachfolger beim Rekordmeister. Bayern-Neuzugang Matthijs de Ligt sei "ein sehr guter Typ, bodenständig", sagte er. "Seine Qualitäten sprechen für sich. Ein Anführertyp, der sich hoffentlich beim FCB noch weiter steigern wird und damit seinen Weg fortsetzt, sich zu einem Weltklasse-Verteidiger zu entwickeln." Die Bayern zahlten für de Ligt rund 67 Millionen Euro Ablöse und möglicherweise weitere Boni an Juventus Turin.

In Frankreich sei Rassismus "schon auch ein Thema"

Zudem sagte Boateng, dass Deutschland im Kampf gegen Rassismus "immer noch viel Arbeit vor sich" habe. "Er ist leider nach wie vor in unserem Alltag zu erleben. Rassismus ist eine Krankheit, die weg muss!" Die aktuelle Weltlage biete aber "auch eine Chance für einen Neuanfang", sagte Boateng dem "Kicker". "Gemeinsam anpacken und zusammenrücken für ein besseres Deutschland. Der Krieg in der Ukraine ist nicht weit weg, das stimmt nachdenklich."

Boateng hatte während seiner Karriere mehrfach lautstark zum Kampf gegen Rassismus und Ausgrenzung aufgerufen. Der in Berlin geborene Abwehrspieler, dessen Vater aus Ghana kommt, ist selbst immer wieder mit Rassismus konfrontiert worden. Vor der EM 2016 hatte der damalige AfD-Vize Alexander Gauland für große Empörung mit der Aussage in einem Gespräch der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" gesorgt, Boateng werde als Fußballer gut gefunden, "aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben". In Frankreich sei Rassismus "schon auch ein Thema", sagte Boateng, "das hat man ja auch bei der letzten Wahl gesehen, als viele Franzosen ihre Stimme einer rechten Kandidatin gaben. Wir Spieler unterhalten uns darüber."

Im Januar 2007 hatte Boateng bei Hertha BSC in der Bundesliga debütiert, nur wenige Monate später wechselte er zum Hamburger SV. Nach drei Jahren in der Hansestadt ging der Innenverteidiger zu Manchester City, von wo es ihn nach zwölf Monaten zu den Bayern zog. 2016 wurde Boateng zudem zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/sid

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