Lilien leben, Werder siegt Leipzig rollt dem FC Bayern den Teppich aus
29.04.2017, 17:27 Uhr
Nullnull gegen Ingolstadt: Leipzigs Yussuf Poulsen.
(Foto: dpa)
So, nun ist es so weit: Die Rasenballsportler aus Leipzig spielen gegen Ingolstadt nur Remis. Das heißt: Siegt der FC Bayern an diesem 31. Bundesligaspieltag beim VfL in Wolfsburg, feiern die Münchner ihre fünfte Fußballmeisterschaft hintereinander.
RB Leipzig - FC Ingolstadt 0:0
Durch einen unerwarteten Patzer hat RB Leipzig dem FC Bayern die Chance auf die 27. deutsche Meisterschaft noch an diesem Samstagabend eröffnet. Der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga kam am 31. Spieltag nicht über ein 0:0 gegen den vom Abstieg bedrohrten FC Ingolstadt hinaus. Gewinnen die Bayern beim VfL Wolfsburg (ab 18.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de), wäre ihnen mit 73 Punkten und zehn Zählern Vorsprung der Titel nicht mehr zu nehmen.
Für die Rasenballsportler und Trainer Ralph Hasenhüttl bedeutet dieses Remis derweil einen kleinen Dämpfer auf dem Weg in die Champions League. Nun müssen sie auf die Qualifikation für die europäische Königsklasse noch mindestens eine Woche warten. Auch eine Überzahl in den letzten Minuten nach einer Gelb-Roten Karte gegen Alfredo Morales (86./wiederholtes Foulspiel) konnten die Platzherren nicht mehr zum erhofften Erfolg nutzen, so dass die Bayern nun mit einem Sieg in Wolfsburg seinen Titel vorzeitig erfolgreich verteidigen können. Die Leipziger verpassten vorerst auch die Einstellung des Bundesliga-Rekords für die meisten Saisonsiege (20) eines Aufsteigers und die Wiedergutmachung für das verlorene Hinspiel gegen die Schanzer. In der Hinrunde hatte Hasenhüttls Ex-Klub den Sachsen die erste Bundesliga-Niederlage zugefügt.
Borussia Dortmund - 1. FC Köln 0:0
Die Dortmunder Borussia hat nach dem Pokal-Coup von München in der Liga vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften Westfalenstadion überraschend Federn gelassen. Drei Tage nach dem 3:2 beim FC Bayern kam der BVB gegen den 1. FC Köln nicht über ein 0:0 hinaus und kassierte im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation einen Dämpfer. Immerhin hielt die Heimserie, der BVB blieb auch im 36. Liga-Heimspiel in Folge ungeschlagen.
Die Kölner wahrten ihrerseits mit diesem Punktgewinn ihre kleine Chance auf einen Europacup-Startplatz. Und Trainer Peter Stöger blieb auch in seine sechsten Duell mit den Dortmundern ohne Niederlage. Dortmund setzte die Kölner Abwehr mit BVB-Leihgabe Neven Subotic in der Zentrale direkt unter Druck, ging aber überaus fahrlässig mit seinen Chancen um. Zu Abseitstoren von Pierre-Emerick Aubameyang (14.) und Marco Reus (34.), der durch seine Ballberührung quasi einen Kopfballtreffer von Gonzalo Castro "verhinderte", gesellten sich zahlreiche weitere hochkarätige Möglichkeiten. Sie alle wurden mehr oder weniger leichtfertig vergeben, unter anderem von Reus (27.).
1. FSV Mainz 05 - Borussia Mönchengladbach 1:2 (0:1)
Borussia Mönchengladbach hat das Pokal-Aus überwunden und die Abstiegssorgen des FSV Mainz 05 wieder vergrößert. Durch das 2:1 (1:0) bei den Rheinhessen darf das Team von Trainer Dieter Hecking zudem weiter auf die Qualifikation für die Europa League hoffen. Vier Tage nach dem unglücklichen 6:7 im Elfmeterschießen im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt erzielte Fohlen-Kapitän Lars Stindl die Führung (31.). Nico Schulz traf nur Sekunden nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit (46.). Yoshinori Muto (89.) schoss nur noch das Anschlusstor für den FSV. Die Mainzer, denen auch die Videobotschaft von Basketball-Star Dirk Nowitzki nicht half ("Mainz bleibt eins - auf jeden Fall"), kassierten nach zuletzt vier Punkten aus zwei Spielen wieder einen Rückschlag - mit insgesamt 33 Zählern wird das Team von Trainer Martin Schmidt wohl bis zum Schluss zittern müssen.
SV Darmstadt 98 - SC Freiburg 3:0 (2:0)
Der SV Darmstadt 98 hat seinen Abstieg mit einem historischen Sieg noch einmal um mindestens eine Woche verschoben. Dem Tabellenletzten gelangen am 31. Spieltag durch das 3:0 (2:0) gegen den SC Freiburg erstmals in seiner Vereinsgeschichte drei Erfolge in Serie - von einer Rettung sind die Südhessen bei acht Punkten Rückstand auf den Relegationsrang aber weiterhin meilenweit entfernt. Und schon am nächsten Samstag dürfte das Ende des Lilien-Märchens besiegelt sein, wenn das Gastspiel beim Rekordmeister FC Bayern München ansteht. Doch daran dachte zunächst niemand, Fans, Spieler und Trainer Torsten Frings genossen den Erfolg, den Felix Platte (22.), Jerome Gondorf (45.+1) und Sven Schipplock (65.) mit ihren Treffern sicherstellten, in vollen Zügen.
SV Werder Bremen - Hertha BSC 2:0 (2:0)
Nach monatelangem Abstiegskampf gerät die Europa League für Werder Bremen mehr und mehr in Reichweite. Die Hanseaten setzten auch gegen Hertha BSC mit einem ungefährdeten 2:0 (2:0)-Erfolg ihre Erfolgsserie fort und feierten vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion ihren fünften Heimsieg hintereinander. Für die Gäste war es hingegen die neunte Auswärtsniederlage in Serie. Nach einem sehenswerten Pass des erneut überragenden Max Kruse brachte Fin Bartels die Platzherren schon in der neunten Minute in Führung. Für das zweite Tor zeichnete Kruse (15.) nach einem Fehlpass von Hertha-Torhüter Rune Jarstein selbst verantwortlich - es war der 14. Saisontreffer des 29-Jährigen, der zuletzt beim 4:2 in Ingolstadt einen Viererpack für Werder erzielt hatte. Die Norddeutschen rückten in der Tabelle damit bis auf einen Punkt an die Gäste heran.
Quelle: ntv.de, sgi/sid