Schlechtester Start seit 2010/11 Müller stocksauer über Ergebniskrise der Bayern
10.09.2022, 20:58 Uhr
Müller macht seinen Frust Luft: Er ist gar nicht zufrieden mit der Leistung seines Teams.
(Foto: IMAGO/Sven Simon)
Nach dem Spiel gegen den VfB Stuttgart steht der FC Bayern München wieder an der Tabellenspitze. Doch schon am Sonntag können sie auf Platz drei fallen. Nach drei Spielen ohne Sieg und vor dem Champions-League-Klassiker gegen Barcelona, hält Thomas Müller seine Worte nicht zurück. Er ist sauer.
Bayern München kann in der Bundesliga nicht mehr gewinnen. Auf die beiden 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach und bei Union Berlin ließ der Rekordmeister ein 2:2 gegen den VfB Stuttgart folgen. Mit nur zwölf Punkten aus den ersten sechs Ligaspielen dieser Saison steht die Elf von Trainer Julian Nagelsmann zwar aktuell an der Tabellenspitze, kann jedoch am Sonntag noch von Freiburg und Union überholt werden.
Bayern München ging gegen Stuttgart, die in der Bundesliga eher der zweiten Tabellenhälfte zuzurechnen sind, gleich zweimal in Führung, doch am Ende stand erneut die Punkteteilung. Die Tore der beiden Teenager Mathys Tel (36.) und Jamal Musiala (60.) beantworten die Schwaben einmal souverän und einmal spät. Das späte 2:2 erzielte der VfB-Neuzugang Serhou Guirassy nach einem nach Videobeweis erstrittenen Elfmeter in der zweiten Minute der Nachspielzeit.
Genug für Nationalspieler Thomas Müller, um eine deutliche Warnung an seine Teamkollegen auszusprechen. "Am Ende ist es egal, was der Schiedsrichter gepfiffen oder nicht gepfiffen hat. Heute bin ich das erste Mal in dieser Spielzeit sauer auf uns selbst. Wir müssen verstehen, wenn wir gewinnen wollen, dass wir bis ans Letzte gehen", sagte der Raumdeuter bei Sky und legte nach: "Wenn wir so schnell wie möglich an die Tabellenspitze kommen wollen, und das ist unser Anspruch - zumindest sagen wir das - dann müssen wir uns an die eigene Nase fassen, jeder Einzelne."
Zuletzt unter van Gaal so schlecht gestartet
Müller, der am Dienstag gegen Barcelona auf seinen ehemaligen Traumpartner im Angriff, Robert Lewandowski, treffen wird, blieb sauer. Heute, sagte er, habe er "ne richtig schöne Krawatte", auch weil er das Gefühl hatte, "dass wir was hergeschenkt haben."
Bedrohlich wird es für die weiterhin ungeschlagenen, aber auch länger nicht mehr siegreichen Bayern noch nicht. Die großen Konkurrenten aus Dortmund, Leipzig und Leverkusen sind nicht stabil, die anderen Klubs um die TSG Hoffenheim, den SC Freiburg und Union Berlin haben auf lange Sicht nicht den Kader, um die Münchener im Rennen um den Titel aufzuhalten. Trotzdem ergab sich aus dem Unentschieden ein bemerkenswerter Fakt: Es ist schon lange her, dass die Bayern mit derartigen Problemen in eine Saison gestartet sind.
Die zwölf Punkte aus den ersten sechs Spielen bedeuten Bayerns schlechtesten Saisonstart seit der Spielzeit 2010/2011. Damals sammelten die Bayern nur acht Punkte aus den ersten sechs Partien, verloren unter Trainer Louis van Gaal beim 1. FC Kaiserslautern und daheim gegen den 1. FSV Mainz. Am Ende der Saison war van Gaal längst Geschichte und Bayern nicht einmal Vizemeister.
In den folgenden Jahren sammelten die Bayern 15, 18, 16, 14, 18, 16, 13, 13, 14, 15 und 16 Punkte. Nur in der Saison 2011/2012 konnten sie am Ende der Spielzeit die Meisterschale nicht in die Luft recken.
Quelle: ntv.de, sue