2. Liga im Überblick Nürnberg patzt komplett, Union ein wenig
29.10.2017, 15:30 Uhr
Jubel in Heidenheim nach dem Siegtor durch Robert Glatzel.
(Foto: dpa)
Der 1. FC Nürnberg muss im Zweitliga-Aufstiegsrennen einen heftigen Dämpfer in Heidenheim einstecken. In Duisburg wähnt sich Union Berlin lange als Sieger, bis die Zebras beißen. Dresdens Heimspiel gegen Braunschweig wirbelt "Herwart" durcheinander.
MSV Duisburg - Union Berlin 1:1 (0:0)
Union Berlin hat den Sprung auf den Relegationsplatz drei in der 2. Bundesliga leichtfertig vergeben. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller kam fünf Tage nach dem Pokal-Aus bei Bayer Leverkusen nicht über ein enttäuschendes 1:1 (0:0) beim zu Hause noch immer sieglosen MSV Duisburg hinaus. Damit bleiben die Eisernen vorerst auf Rang vier, die Zebras halten einen knappen Vorsprung auf die Abstiegsregion. Das Führungstor für die Berliner gelang Abwehrchef Toni Leistner (49.) per Kopf nach einem Eckball. Duisburg hätte in der zweiten Halbzeit einen Elfmeter zugesprochen bekommen können, glich letztlich aber doch noch durch einen Treffer von Stanislaw Iljutcenko (86.) aus.
Für Union war es außerdem nach zuletzt vier Ligasiegen am Stück auch deshalb ein vermeidbarer Dämpfer, weil sie ihre durchaus vorhandene spielerische Qualität nur selten zum Tragen brachten. Der limitierte MSV, die schlechteste Heimmannschaft des Bundesliga-Unterhauses, hielt mit hohem Einsatz dagegen, war aber offensiv meist zu harmlos.
Die Köpenicker hätten bei einer großen Gelegenheit von Marcel Hartel (5.) früh in Führung gehen können, MSV-Keeper Mark Flekken rettete jedoch glänzend. In der Folge fehlte es aber Union ebenfalls häufig an Präzision und Finesse.
1. FC Heidenheim - 1. FC Nürnberg 1:0 (0:0)
Der 1. FC Nürnberg hat die Chance verpasst, den Anschluss an die direkten Aufstiegsplätze herzustellen. Der Club unterlag dem abstiegsgefährdeten 1. FC Heidenheim nach einer schwachen Vorstellung verdient mit 0:1 (0:0). Robert Glatzel sorgte mit seinem Treffer in der 67. Minute für den erhofften Befreiungsschlag des FCH. Die enttäuschenden Franken, die fünf der letzten sechs Spiele gewonnen hatten, haben auf Rang drei nunmehr vier Punkte Rückstand auf den Zweiten Kiel. Für Heidenheim war es nach zuletzt fünf sieglosen Spielen erst der dritte Saisonsieg, der zweite zuhause. Das Team von Frank Schmidt startete nach dem 5:2 im Pokal in Regensburg mit Selbstvertrauen. Einziges Manko: Der FCH konnte zunächst auch mit besten Chancen nichts anfangen. So vergab Glatzel (25.) völlig freistehend, kurz danach scheiterte Sebastian Griesbeck an FCN-Keeper Thorsten Kirschbaum. Zudem hatte Marc Schnatterer mit einem Freistoß an die Latte Pech (29.). Nürnberg, das die letzten drei Auswärtsspiele siegreich gestaltet hatte, konnte sich gegen aggressive Heidenheimer dagegen kaum befreien. Die einzige nennenswerte Aktion vor der Pause hatte Mikael Ishak (16.).
Nach dem Wechsel gestaltete der Club die Partie offener. Nach vorne fehlten der Mannschaft von Trainer Michael Köllner aber oft die Ideen und die letzte Konsequenz. Erst in der Schlussphase wurde der FCN aktiver und erhöhte den Druck, aber zu spät.
Dynamo Dresden - Eintracht Braunschweig 1:1 (1:0)
Nach einer nervenaufreibenden Spielverzögerung hat Dynamo Dresden seinen zweiten Heimsieg verpasst. Gegen Eintracht Braunschweig mussten sich die Sachsen mit einem 1:1 (1:0) zufriedengeben. Die Dynamo-Führung vor 29 000 Zuschauern durch Patrick Möschl (12.) glich Gustav Valsvik (60.) für die ersatzgeschwächten Gäste mit seinem ersten Saisontor aus. Der Tabellen-Zehnte Braunschweig wartet damit seit dem 30. April auf einen Auswärtssieg. Dresden bleibt Zwölfter.
Die Partie war wegen des schweren Herbststurms "Herwart" zweieinhalb Stunden später angepfiffen worden. Dazu hatten sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der Verein nach einer kurzfristig anberaumten Sicherheitsbesprechung mit der Dresdner Polizei und Feuerwehr entschieden. Im DDV-Stadion selbst kam es zu keinen Schäden, aber vor der Arena war es extrem stürmisch. In Dresden stürzten Bäume und Baugerüste um. Am Nachmittag war der Sturm etwas abgeflaut.
Quelle: ntv.de, mba/dpa/sid