Fußball

Harte Kritik an Twitter und Co Saka hatte "die Art von Hass" schon erwartet

Saka war der letzte englische Elfmeterschütze. Er besiegelte die Pleite im EM-Finale.

Saka war der letzte englische Elfmeterschütze. Er besiegelte die Pleite im EM-Finale.

(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)

Über den drei englischen Elfmeter-Fehlschützen aus dem EM-Finale wird kübelweise rassistisch befeuerter Hass ausgeschüttet. Für Bukayo Saka, der den entscheidenden Elfmeter verschossen hatte, kommt das nicht überraschend. Der Teenager schimpft auf die großen Plattformen.

Der englische Fußball-Nationalspieler Bukayo Saka hat nach den rassistischen Hasskommentaren gegen ihn und seine Teamkollegen Jadon Sancho und Marcus Rashford die sozialen Plattformen Instagram, Twitter und Facebook kritisiert. "Ich wusste sofort, welche Art von Hass mir entgegenschlagen würde. Und es ist eine traurige Realität, dass eure mächtigen Plattformen nicht genug tun, um diese Nachrichten zu stoppen", schrieb der 19-Jährige am Donnerstag auf Twitter.

Saka hatte als letzter Elfmeterschütze der Three Lions im verlorenen EM-Finale gegen Italien am vergangenen Sonntag ebenso nicht getroffen wie Sancho und Rashford. Daraufhin wurden die drei in den sozialen Medien mit Hasskommentaren überzogen. "Ich möchte nicht, dass irgendein Kind oder Erwachsener die hasserfüllten und verletzenden Nachrichten erhält, die ich, Marcus und Jadon diese Woche erhalten haben", schrieb der Mittelfeldspieler des FC Arsenal.

Saka entschuldigte sich für seinen verschossenen Elfmeter. "Ich habe wirklich geglaubt, dass wir das für euch gewinnen würden. Es tut mir leid, dass wir es dieses Jahr nicht nach Hause bringen konnten", schrieb er. Es gebe keine Worte für seine Enttäuschung, er habe sich gefühlt, als hätte er das ganze Land und seine Mannschaft im Stich gelassen.

Mehrere Verhaftungen

Zugleich bedankte er sich für die zahllosen aufmunternden Nachrichten und gab sich kämpferisch: "Ich verspreche euch, dass wir alles geben werden, um sicherzustellen, dass diese Generation weiß, wie es sich anfühlt zu gewinnen." Für Rassismus gebe es nirgends Platz. Mit den Worten "Die Liebe siegt immer" beendete Saka seine Nachricht. Auch Sancho und Rashford hatten sich zuvor mit ähnlichen Äußerungen zu Wort gemeldet.

Instagram-Chef Adam Mosseri hatte gegenüber der BBC zugegeben, dass es einen Fehler bei Instagram gegeben habe. Auf Twitter schrieb er, dass die Filter die rassistisch-konnotierten Emojis unter den Profilen der drei Spieler fälschlicherweise nicht aussortierten, weil sie sie als gutartig eingeschätzt hätten. Man habe den Fehler inzwischen korrigiert.

Die britischen Behörden leiteten eine Untersuchung wegen Hassverbrechen ein. Man habe aus dem ganzen Land zahlreiche Hinweise erhalten, teilte die UKFPU mit. Vier Personen seien im Zusammenhang mit rassistischen Beleidigungen gegen die Spieler bereits festgenommen worden. Die BBC berichtet unterdessen schon von fünf Personen. Dass es in den nächsten Wochen zu weiteren Verhaftungen kommt, ist wahrscheinlich. Man habe Dutzende von Anfragen an Social-Media-Unternehmen geschickt.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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