Streit mit Experten hallt nach Tuchel vor Topspiel extrem gereizt: "Gerne nächste Frage"
04.11.2023, 18:33 Uhr
Angespannt vor dem Topspiel: Thomas Tuchel.
(Foto: REUTERS)
Bayern-Trainer Thomas Tuchel und die Sky-Experten werden wohl nicht mehr die besten Freunde. Vor dem Bundesliga-Topspiel der Münchner bei Borussia Dortmund reagiert der Coach äußerst gereizt. Dass Tuchel die Sky-Experten anzählt, hatte eine Vorgeschichte.
Bayern-Trainer Thomas Tuchel hat kurz vor dem Topspiel bei Borussia Dortmund gereizt auf Fragen beim Pay-TV-Sender Sky reagiert. "Ich will euch nicht stören, wenn die Experten über uns sprechen", antwortete Tuchel im Gespräch mit Sky-Reporter Patrick Wasserziehr. Der 50-Jährige war zunächst kurz angebunden, forderte: "Gerne nächste Frage." Auf Wasserziehrs Einwand, was ihn denn gestört habe, folgte ein: "Nichts, alles gut."
Dass der Bayern-Trainer die Sky-Experten anzählte, hatte eine Vorgeschichte. Lothar Matthäus und Dietmar Hamann hatten die Spielweise der Bayern zuletzt immer wieder kritisiert und gefolgert, es gebe unter Tuchel keine Weiterentwicklung. Am Freitag während der Pressekonferenz der Münchner konterte Tuchel: "Ich sehe bei den beiden auch keine Weiterentwicklung."
Am Samstag sagte Matthäus zunächst, diese Reaktion sei "cool" gewesen. Nach dem Interview Tuchels kurz vor dem Spiel, sagte der 62-Jährige jedoch: "Heute hat er keinen souveränen Eindruck hinterlassen. Ich hoffe, dass die Mannschaft souveräner auftritt." Im Anschluss entspannte sich die Gesprächssituation, Tuchel gab ausführlicher Auskunft über die Mannschaft des Rekordmeisters. "Wir haben eine starke Aufstellung", sagte er.
Innenverteidiger Dayot Upamecano und der defensive Mittelfeldspieler Leon Goretzka kehrten in die Startelf zurück. Die zuletzt angeschlagenen Profis lindern damit die Personalnot in diesem wegweisenden Duell. Der deutsche Nationalspieler Goretzka war nach einer Mittelhandfraktur erst kürzlich ins Training zurückgekehrt, der Franzose Upamecano nach einer Muskelverletzung im linken Oberschenkel. Tuchel kann sich damit sogar den Luxus erlauben, auf Thomas Müller zu verzichten - Jamal Musiala spielt hinter der Spitze Harry Kane.
Kurz nach Tuchel trat Klubboss Christian Dreesen bei Sky vors Mikrofon und kündigte unter anderem neues Personal im Winter an. "Wenn wir es für notwendig erachten, dass wir uns an der einen oder anderen Stelle verstärken, werden wir das tun." Tuchel hatte bereits vor Saisonbeginn vergeblich weitere Verstärkungen angemahnt. Ehrenpräsident Uli Hoeneß betonte zuletzt, Tuchel werde im Winter "alles" bekommen, was notwendig sei. Vor allem in der Defensive war es für den Trainer zuletzt eng geworden. "Wir haben nach wie vor Top-Qualität im Kader. Das heißt aber nicht, dass wir nicht noch stärker werden wollen", sagte Dreesen.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid