Deutsche Legionäre im Formcheck Wenger liebt Özil, Khedira dreht und angelt
27.10.2015, 09:41 Uhr
"Wenn du es liebst, Fußball zu gucken, liebst du es, Mesut Özil zuzuschauen."
(Foto: dpa)
Mesut Özil ist - wieder einmal - der gefeierte Spieler beim FC Arsenal, sein Trainer schwärmt. Bastian Schweinsteiger quält sich bei Manchester United bis zur Erschöpfung, Sami Khedira gibt Juve Halt - und Miroslav Klose ist wieder da.
Gastarbeiter des Wochenendes
Miroslav Klose (Lazio Rom): Er ist wieder da, in Italiens Serie A. Oder wie der "Corriere dello Sport" über den deutschen Fußballweltmeister nach dessen zweitem Einsatz in dieser Saison schrieb: "Entscheidet das Spiel mit großer Selbstverständlichkeit, wie es nur Champions können. Standing Ovations für ihn, die er sich verdient hat."
Mit 3:0 gewann Lazio Rom gegen den FC Turin, der sechste Sieg im neunten Spiel, Tabellenplatz fünf, alles in Ordnung. Klose, den zu Beginn der Spielzeit eine Oberschenkelverletzung plagte, wurde elf Minuten vor dem Ende der Partie ausgewechselt. Und die "Gazzetta dello Sport" lobte: "Entscheidend mit zwei Vorlagen der Extraklasse."
Gefeiert
Mesut Özil (FC Arsenal): Sein Trainer ist ganz hin und weg: "Wenn du es liebst, Fußball zu gucken, liebst du es, Mesut Özil zuzuschauen", schwärmte Arsène Wenger nach dem 2:1 über den FC Everton, Arsenals viertem Sieg in der Premier League in Folge. Die Gunners haben nun ebenso viele Punkte auf dem Konto wie Spitzenreiter Manchester City, allerdings eine um sechs Treffer schlechtere Tordifferenz. Özil legte das erste Tor von Olivier Giroud gekonnt auf, seine siebte Vorlage in dieser Saison, mehr schaffte bisher keiner. Und: Er stellte eine Bestmarke auf. Im Schnitt gelingt ihm alle 2,71 Spiele eine Torvorlage - kein anderer Akteur in der Geschichte der höchsten englischen Spielklasse kommt auf eine bessere Quote.
Gefragt
Sami Khedira (Juventus Turin): Seit er wieder dabei ist, läuft's bei Juventus Turin. Zumindest hat der italienische Meister seitdem kein Ligaspiel mehr verloren. Nach dem 2:0 gegen Atalanta Bergamo nun urteilte "Tuttosport" über Khedira: "Solide wie immer. Im Verlauf des Spiels scheint er etwas an Präzision verloren zu haben. Dennoch bleibt er Dreh- und Angelpunkt."
Antonio Rüdiger (AS Rom): Der ehemalige Stuttgarter stand zum dritten Mal in der Startelf der Roma, die nach dem 2:1 beim AC Florenz an die Tabellenspitze kletterte. "Lässt sich von der Kritik der Fans nicht beeinflussen, zeigt eine aufmerksame Partie", berichtete "Tuttosport" über Rüdiger, der nach einem schwachen Auftritt in der Champions League gegen Bayer Leverkusen noch arg in der Kritik stand.
Bastian Schweinsteiger (Manchester United): Nach 75 Minuten war Schluss, Uniteds Trainer Louis van Gaal wechselte den erschöpften Altmeister aus. Bis dahin hatte der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler aber durchaus überzeugt, 90 Ballaktionen und eine Passquote von 83 Prozent sprechen für ihn - auch wenn er den Ball häufig nach der Devise "Sicherheit zuerst" zu den Kollegen brachte. Am Ende gab's vor 75.731 Zuschauern im ausverkauften Old Trafford im 170. Derby gegen den Stadtrivalen City ein 0:0, ein Sieg hätte für Schweinsteiger und sein Team die Tabellenführung bedeutet. "Wir wollten diesen Sieg unbedingt. Leider konnten wir uns nach einer tollen zweiten Halbzeit nicht belohnen", twitterte Schweinsteiger.
Emre Can (FC Liverpool): Mit Jürgen Klopp als Trainer scheint der 21 Jahre alte Nationalspieler bestens zurechtzukommen. Als ein Teil der Doppelsechs vor der Liverpooler Viererabwehrkette zeigte er beim 1:1 gegen den FC Southampton erneut eine überzeugende Leistung und stand über die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Seine Bilanz: 67 Pässe - und 85 Prozent kamen auch dort an, wo sie ankommen sollten.
Toni Kroos (Real Madrid): Nach dem 3:1-Sieg der Königlichen im Topspiel der spanischen Primera Division bei Celta de Vigo konstatierte Kroos: "Wichtiger, aber auch glücklicher Sieg." Der ehemalige Mittelfeldspieler des FC Bayern kommt nach einem eher durchwachsenen Start in die Saison beim Tabellenführer immer besser im Form. Und freute sich auf zwei freie Tage mit Frau Jessica und Söhnchen Leon.
Kevin Trapp (Paris St. Germain): Tabellenführer PSG bleibt nach dem 4:1 gegen den AS St. Étienne das Maß der Dinge in der französischen Ligue 1 und Trapp ist nur von einem Mitspieler zu überwinden: Nach 73 Minuten schoss Mittelfeldspieler Marco Veratti den Ball aus zwölf Metern ins eigene Tor. Ansonsten hatte der ehemalige Frankfurter Trapp in dieser Partie eher wenig zu tun - Paris ist einfach zu dominant.
Nebendarsteller
Lukas Podolski (Galatasaray): Auch mit dem deutschen Nationalspieler kann Galatasaray beim Istanbuler Stadtrivalen Fenerbahce nicht gewinnen. Seit 16 Jahren wartet Gala nun auf einen Sieg bei Fener in der Süper Lig. Dementsprechend angefressen wirkte Podolski nach dem 1:1. Doch er richtete den Blick schnell nach vorne. "Wir müssen unseren Weg weitergehen. Jetzt zählt es am Donnerstag, den nächsten Dreier zu holen." Dann geht's gegen den Tabellenletzten Eskisehirspor. Da am kommenden Wochenende die Parlamentswahl in der Türkei ansteht, wird der 10. Spieltag der Süper Lig bereits unter der Woche ausgespielt. Podolski, den sie nach seinem Siegtreffer Sieg in der beim Champions League gegen Benfica Lissabon noch gefeierte hatten, fiel kaum auf und wurde in der 79. Minute ausgewechselt.
Marc-André ter Stegen (FC Barcelona): Saß, wie stets in der Liga, auf der Bank. Und sah, wie der FC Barcelona mit dem Chilenen Claudio Bravo im Tor mit 3:1 gegen SD Eibar gewann.
Shkodran Mustafi (FC Valencia): Nach dem 2:1 gegen Gent in der Champions League unter der Woche setzte es nun für den Innenverteidiger und seinen FC Valencia einen Rückschlag in der Primera Division: Bei Atletico Madrid setzte es mit Mustafi in der Startelf ein 1:2, die Quittung ist das Abrutschen auf Tabellenplatz neun. Beim ersten Gegentor nach 32 Minuten traf Mustafi wie sein Kollege Aderlan Santos den Ball nicht. Dafür holte er nach 72 den etwas schmeichelhaften Elfmeter heraus, den sein Mitspieler Paco Alcacer zum Anschlusstreffer nutzte.
Lazarett
Per Mertesacker (FC Arsenal): Nicht verletzt, aber "krank im Bett", wie Trainer Wenger berichtete, musste sich Arsenals Innenverteidiger den Sieg seiner Kollegen gegen Everton anschauen. Anstelle des Weltmeisters und ehemaligen Nationalspielers half der Brasilianer Gabriel Paulista in der Abwehr aus.
Quelle: ntv.de