Fußball

"Zerstört Identität des FC Bayern" Wütende Fans trauern Schweinsteiger nach

Fußballtennis in Seattle: Bastian Schweinsteiger im neuen Trikot. Unglücklich sieht er nicht aus.

Fußballtennis in Seattle: Bastian Schweinsteiger im neuen Trikot. Unglücklich sieht er nicht aus.

(Foto: ManUtd)

Bastian Schweinsteiger trainiert bereits mit Manchester United in den USA, doch den Anhängern des FC Bayern fehlt ihr Idol. Sie kritisieren die Klubchefs, Trainer Josep Guardiola - und fordern, die Nummer 31 nie mehr zu vergeben.

Nach 17 Jahren und 20 Titeln hat Bastian Schweinsteiger den FC Bayern verlassen. Und beide Seiten können damit, wie es scheint, durchaus gut leben. Der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalelf ist bereits mit der Mannschaft des englischen Rekordmeisters Manchester United in die USA geflogen, um dort vier Testspiele in 13 Tagen zu absolvieren. Und in München bereiten sie sich ebenfalls auf die neue Saison vor, die am 9. August mit der Partie beim FC Nöttingen in der ersten Runde des DFB-Pokals beginnt.

Nur die Fans des FC Bayern haben noch nicht ihren Frieden damit gemacht, dass der Mann, der mehr als jeder andere aktuelle Spieler den Verein geprägt hat, nicht mehr da ist. Die Fußballseite "Faszination Fankurve" hat nun Fotos veröffentlicht, die ein Banner zeigen, den Anhänger des Klubs in der Nacht von Samstag auf Sonntag am Trainingsgelände der Münchner an der Säbener Straße aufgehängt haben sollen. Darauf ist zu lesen: "Pep und Sklave KHR: Ihr zerstört unsere Identität". Die Kritik richtet sich gegen Trainer Josep Guardiola und Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München Aktiengesellschaft. Beide hätten, so der Tenor, Schweinsteiger im Grunde loswerden wollen.

Schon bei der Präsentation der Mannschaft am Samstag in der Arena hatte es Pfiffe gegeben, als Rummenigge den Wechsel Schweinsteigers verkündete. Allerdings hatte der Klubchef erklärt: "Dass er wegen unseres Trainers gegangen wäre, muss ich ins Reich der Fabel verweisen. Die zwei haben ein völlig intaktes Verhältnis." Auch Guardiola hatte stets betont, dass er mit Schweinsteiger plane – und ihm ein großes Kompliment mit auf die Reise nach Manchester gegeben: "Es war eine große, große Ehre, sein Trainer zu sein. Vielen Dank für alles." Aufhalten wollte er ihn allerdings nicht: "Ich habe gesagt: Basti, mach was du willst. Es ist deine Entscheidung. Ich will your happiness. Ich will, was du willst."

"Bastians Rückennummer gehört ins Archiv"

Nun versuchen die Fans, zumindest Schweinsteigers Trikotnummer beim FC Bayern für alle Zeiten zu sperren. An der Facebook-Petition einer Fan-Seite des Ex-Kollegen Sebastian Rode haben sich beinahe 25.000 Anhänger beteiligt: "Die 31 muss gesperrt werden. Niemand soll beim FC Bayern diese Nummer tragen, das sind wir Schweini schuldig!" Schließlich sei der ein "Fußballgott". Ob Ottmar Hitzfeld diese Einschätzung teilt, darf bezweifelt werden. Doch was die Zahl auf dem Hemd betrifft, schließt sich der ehemalige Münchner und Dortmunder Meistertrainer an: "Bastians Rückennummer 31 gehört nun eigentlich ins Archiv", sagte Hitzfeld der "Sport Bild". "Ich bin mir sicher, dass sie kurzfristig nicht vergeben wird. Diese Nummer wird immer für ihn stehen, womöglich wird sie nie mehr an einen anderen Spieler vergeben."

Der Melancholie nach Schweinsteigers Weggang schloss sich auch Philipp Lahm auf seiner Facebook-Seite an: "Mit keinem anderen Mitspieler habe ich so viele Höhen und Tiefen erlebt, mit keinem anderen Teamkollegen so häufig die Fußballschuhe geschnürt. Du bist jemand, der sich nie in der Lederhose präsentiert hat, sondern einer, der sie einfach trägt." Dazu postet Lahm Bilder aus vergangenen Tagen.

Schweinsteiger hingegen blickt nicht zurück. Er hat bereits sein erstes Training mit seinem neuen Team absolviert - und hatte dabei sichtlich Spaß. Das 26-köpfige Team, darunter auch die weiteren Zugänge Memphis Depay, Matteo Darmian und Morgan Schneiderlin, spielte Fußballtennis im Trainigscamp des American-Football-Clubs Seattle Seahawks. Während des Aufenthalts in Nordamerika spielt ManUnited unter anderem am 25. Juli gegen Champions-League-Sieger FC Barcelona und am 29. Juli gegen den französischen Meister Paris St. Germain. Und Schweinsteiger? Kann damit offensichtlich gut leben.

Quelle: ntv.de

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