Presse unkt DFB aus der WM "Mexiko-Show stürzt Hierarchien um"
18.06.2018, 09:35 Uhr
Schwebende Mexikaner und strauchelnde Deutsche.
(Foto: imago/Independent Photo Agency Int.)
Die Sportjournalisten der Welt sind sich einig: Komme, was wolle, die mexikanischen Fußballer sind fortan Helden. Vergessen alle Streits und Sexparty-Eskapaden, die "Tri" haben ihren Platz in der Geschichte und Deutschland seinen am Abgrund.
Deutschland:
"Spiegel": "Der Weltmeister wirkte zeitweilig, als wollte er den statistischen Titelverteidiger-Fluch der vergangenen Turniere partout fortsetzen."
"taz": "Deutsche gewinnen kaum Zweikämpfe, sie wirken müde, satt und schockiert – als übten die Mexikaner Majestätsbeleidigungen, als hätte man noch nicht richtig begriffen, dass auch andere Fußball zu spielen beabsichtigen, und zwar siegreich. Mexiko hätte auch 4:1 gewinnen können, es wäre nicht unverdient gewesen."
"Süddeutsche Zeitung": "Jene Mannschaft, die am Sonntag auf dem Platz stand, war mit fast 28 Jahren im Schnitt die älteste deutsche WM-Elf seit dem Finale 2002. Auch deshalb drängt sich der Eindruck auf: 2014 haben diese Männer den Gipfel erklommen, jetzt scheinen sie beim Abstieg zu sein."
"Sport Bild": "MosCHAOS! Deutschland taumelt in die WM!"
Mexiko:
"El Universal": "Tor des Lebens, Tor des Sieges, Tor der Weltmeisterschaft. Unglaublicher Sieg und Epos. Der 17. Juni 2018 wird in die Geschichte des mexikanischen Fußballs eingehen, und man wird schwer vergessen, was im Luschniki-Stadion passiert ist."
"Milenio": "Historischer Triumph der Tri gegen Deutschland in Russland 2018. Mexiko hat bei der WM den amtierenden Weltmeister Deutschland 1:0 besiegt, mit einem dynamischen und steilen Fußball in der ersten Halbzeit und einem sehr intelligenten in der zweiten."
"Record": "Mexiko gibt einen Glockenschlag in Russland 2018 mit einem historischen Sieg gegen Deutschland. Mexiko war besser, weil es das wollte, weil man mit Willen und Herz alles kann, egal was."
"Excelsior": "40.000 Landsleute bekamen eine Gänsehaut, als die ersten Worte (der Nationalhymne) ertönten, "Mexikaner zum Ruf des Krieges". Diese erste Strophe war viel mehr als eine Hymne, es war die Warnung vor dem, was kommen wird".
Italien:
"Tuttosport": "Mexiko-Show in Moskau. Der amtierende Weltmeister auf die Matte gelegt vom Gift mit der Rechten Chucky Lozanos, der Mörderpuppe des PSV. Die Tricolor präsentiert sich in Russland, indem sie die Hierarchien umstürzt."
"La Repubblica": "Miserabler Auftakt der Deutschen. Die Nordamerikaner, Autoren einer großen Darbietung, verdienen den Erfolg."
Spanien:
"Marca": "Mexiko überrascht den Weltmeister. Achtelfinale ohne Deutschland?"
"As": "Tränen, die über die Wangen von tausenden Fans im Luschniki-Stadion rollten. Unkontrollierbare Ströme von Bier. Umarmungen unter Unbekannten. Schreie. Explosion. Bilder, die nicht ausreichen, die Größe der Heldentat zu beschreiben."
"El País": "Mexiko macht sich einen Riesenspaß und besiegt Deutschland. Die Mannschaft Osorios haut den Weltmeister um, nach einem mitreißenden Duell mit einer ausgezeichneten ersten Halbzeit und einem verzweifelten Widerstand in der zweiten."
Großbritannien:
"The Sun": "Von den Titelverteidigern wurde erwartet, dass sie ihre mittelamerikanischen Gegner im Luschniki-Stadion niederwalzen würden. Aber Mexiko verblüffte die Zuschauer, indem sie einen 1:0-Sieg einfuhren."
"Daily Mail": "Deutschland erlitt eine Schock-0:1-Niederlage bei ihrem WM-Auftakt. Aber Löw besteht darauf, dass es keinen Grund zur Panik gibt, obwohl drei der vergangenen vier Titelträger in der Gruppenphase rausgeworfen wurden".
Quelle: ntv.de, mra/dpa