Das bringt der Olympia-Samstag Gelingt Laura Dahlmeier der vierte Streich?
16.02.2018, 20:44 Uhr
Laura Dahlmeier hat noch nicht genug: Sie könnte am Samstag schon zum vierten Mal aufs Podium springen.
(Foto: imago/GEPA pictures)
Das nächste deutsche Olympia-Gold in Pyeongchang möglich - oder besser wahrscheinlich. Denn Biathletin Laura Dahlmeier geht wieder in die Loipe und an den Schießstand. Zudem können die Skeletonis auftrumpfen - und auch die Skispringer heben ab.
Eiskunstlauf: Hunderte Winnie-Puh-Kuscheltiere und Millionen Fan-Herzen sind ihm bereits zugeflogen, jetzt möchte Yuzuru Hanyu bei den Winterspielen auch noch Gold um den Hals gehängt bekommen. Denn der Japaner ist nicht nur der Olympiasieger von Sotschi sowie amtierender Weltmeister, er möchte auch der Beste in Pyeongchang werden. Die Entscheidung fällt in der Nacht zum Samstag ab 2 Uhr unserer Zeit. Die Chancen stehen ziemlich gut - er führt nach dem Kurzprogramm. Und das, obwohl er erst im November eine Bänderverletzung im Knöchel erlitten hatte - die ganz Japan in Atem hielt. Doch auch ein Spanier will Gold gewinnen, der sechsmalige Europameister Javier Fernandez. Und Shoma Uno plant den großen Angriff in der Kür - dann würde Japan dennoch jubeln können. Ebenfalls ins Finale geschafft hat es der Berliner Paul Fentz, gerade so als 24., auf dem letzten Qualifikationsplatz. Der 25-Jährige ist selbstkritisch: "Eigentlich hat mich der Olympiasieg von Aljona und Bruno motiviert, aber dann fühlte sich der Sprung in der Luft nicht gut an. Da habe ich eine Gelegenheit verpasst."
Ski alpin: Um 3 Uhr starten die Damen in den Super-G - wenn der Wind es denn so will. Dann wird das US-amerikanische Glamour-Girl Lindsey Vonn erstmals bei diesen Spielen die Piste hinunterrasen. Bislang hatte sie mit vielen Tränen und Valentinstagswünschen auf sich aufmerksam gemacht. Doch nun gilt sie als Mitfavoritin, auch wenn ihre Paradestrecke, die Abfahrt, erst noch ansteht. Die Italienerin Sofia Goggia und Tina Weirather aus Liechtenstein wollen ebenfalls Anna Veith als Olympiasiegerin folgen. Viktoria Rebensburg hat nach ihrem Blech-Lauf im Riesenslalom ebenfalls noch einen Traum. Kira Weidle ist die zweite deutsche Starterin.
Ski Freestyle: Drei Läufe haben die Athletinnen, um im Slopestyle die Jury zu überzeugen (ab 2 Uhr, Entscheidung ab 5 Uhr). Eine Disziplin, die derzeit den Skandinavierinnen am besten liegt, denn die Favoritinnen sind: Jennie-Lee Burmansson aus Schweden sowie die Norwegerinnen Tiril Sjaastad und Johanne Killi. Auch eine junge Deutsche tritt an: Kea Kühnel kommt bemerkenswerterweise aus Bremerhaven, einer Stadt in der die höchste natürliche Erhebung 11,4 Meter hoch - oder besser gesagt: niedrig - ist. Dass sie überhaupt nach Südkorea reisen durfte, ist für die 26-Jährige ein Erfolg. Nur weil nicht alle Nationen ihre Quotenplätze nutzten, rückte Kühnel nach - und ist die erste Teilnehmerin bei Winterspielen aus dem Bundesland Bremen.
Ski nordisch: Um 10.30 Uhr beginnt der wohl einzige Langlaufwettbewerb, bei dem die Deutschen minimalrealistisch von einer Medaille träumen können: Die 4x5-Kilometer-Staffel der Damen. "Ich habe schon zweimal erleben dürfen, dass wir nicht auf der Favoritenliste standen und trotzdem mit etwas in der Handtasche nach Hause geflogen sind", sagt Stefanie Böhler. Die Favoritinnen freilich sind andere: Die Norwegerinnen etwa, die ja eh fast immer im Langlauf siegen und auch die aktuellen Weltmeisterinnen sind. Auch die Schwedinnen haben eine Medaille im Blick - kein Wunder, sie gewannen schon 2014 in Sotschi.
Biathlon: Legen Sie am besten schon jetzt Ihr Fähnchen bereit und ölen Sie Ihre Stimme, Sie werden sie ab 12.15 Uhr benötigen, wenn alle Biathletinnen gleichzeitig im Massenstart losjagen. Denn natürlich ist auch die dreimalige Medaillengewinnerin von Pyeongchang, Laura Dahlmeier, wieder mit dabei. Doch die Konkurrenz der aktuellen Weltmeisterin in dieser Disziplin möchte auch Mal triumphieren. Am ehesten wird das der zweimaligen Pyeongchang-Silbermedaillengewinnerin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei, der Finnin Kaisa Mäkäräinen sowie der Sotschi-Olympiasiegerin Darja Domratschewa zugetraut. Neben Dahlmeier für Deutschland am Start sind die Überraschungsvierte im Einzel, Franziska Preuss, Denise Herrmann und Vanessa Hinz.
Skeleton: Gold könnte für Deutschland weiterhin im Eiskanal liegen - nach dem Rodeln steht da das Skeleton an (dritter Lauf ab 12.20 Uhr, vierter Durchgang dann ab 13.45 Uhr). Und da ist zufällig eine Deutsche Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin: Jacqueline Lölling. Die 23-Jährige wurde in den ersten beiden Läufen am Freitag ihrer Favoritenrolle absolut gerecht - sie führt zur Halbzeit. Ihr Vorsprung vor der Österreicherin Janine Flock ist mit zwei Hundertstelsekunden allerdings denkbar knapp. Die Olympiasiegerin von Sotschi, Elizabeth Yarnold aus Großbritannien - ist derzeit Dritte. Ebenfalls noch gut im Rennen liegt Anna Fernstädt als Fünfte. Ex-Weltmeisterin Tina Herrmann ist im zweiten Lauf auf Platz sechs zurückgefallen, hat aber ebenfalls noch Chancen auf Edelmetall.
Shorttrack: Den Auftakt machen die Frauen mit ihrem Wettbewerb über 1500 Meter. Es könnte ab 13.11 Uhr laut werden in der Halle - die Südkoreanerinnen Choi Minjeong und Shim Sukhee zählen genauso zu den Favoritinnen wie Kim Boutin aus Kanada. Die Olympiasiegerin von Sotschi, Zhou Yang aus China, startet im gleichen Lauf wie die Deutsche Bianca Walter. Zwei Läufe früher ist Anna Seidel dran.
Nur eine geplante Viertelstunde später, ab 13.26 Uhr, dürfen dann die Männer über 1000 Meter ran. Machen wir es kurz: Deutsche Starter gibt es nicht. Dennoch ein Wettbewerb, der spannend werden könnte, denn es duellieren sich mit Liu Sahoang, Wu Dajin, Hwang Daeheon und Sjinkie Knegt ein Ungar, ein Chinese, ein Südkoreaner sowie ein Niederländer.
Skispringen: Die gute Nachricht zuerst: Alle vier Deutschen dürfen im Finale von der Großschanze springen (erster Durchgang ab 13.30 Uhr, zweiter ab 14.30 Uhr). Die Qualifikation haben der Olympiasieger von der Normalschanze, Andreas Wellinger, und seine Kollegen Richard Freitag, Markus Eisenbichler und Karl Geiger locker überstanden. "Alles gut", sagt Wellinger, der die Quali als Vierter beendete: "Ich habe ein wenig gebraucht, mich auf die Schanze einzustellen. Heute waren es aber coole Sprünge, wirklich auf einem hohen Niveau. Ich bin total entspannt. Ich habe hier mehr erreicht, als ich mir vorgenommen habe. Alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Ich will aber natürlich um eine Medaille mitspringen." Das wollen auch der Sotschi-Olympiasieger Kamil Stoch aus Polen und der amtierende Weltmeister Stefan Kraft aus Österreich. Bemerkenswert: Ryoyu Kobayashi stellte in der Qualifikation bei mächtigem Aufwind den Schanzenrekord von 143,5 Metern ein.
Quelle: ntv.de, ara