Semapedia verknüpft Barcodes für alles
28.09.2006, 10:52 UhrAlexis Rondeau, Wiener Student der Wirtschaftsinformatik, hat gemeinsam mit dem in New York lebenden Software-Architekten Stan Wiechers das Projekt Semapedia entwickelt, das sich zum Ziel gesetzt hat, Objekte in der physischen Welt mit passendem virtuellen Wissen der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia zu verknüpfen. Das Projekt ist nicht-kommerziell und wird zurzeit von der Universität Wien gefördert.
Das Prinzip ist relativ einfach. Über die Homepage der Erfinder (www.semapedia.org) bzw. eine Wikipedia-URL lässt sich ein Barcode generieren, der ausgedruckt, aufgeklebt, laminiert oder anderweitig haltbar gemacht wird. Dieser Barcode muss dann auf dem Gegenstand angebracht werden, der von Wikipedia beschrieben wird.
Vor allem für Touristen interessante Gebäude oder Orte, aber auch Konzern- und Handelsniederlassungen können mit diesen Codes beklebt werden. Danach sind Interessierte in der Lage, mit Hilfe eines Mobiltelefons mit digitaler Kamera und eines vorinstallierten Semacode-Readers die aufgeklebten Codes zu scannen. Die Applikation verwandelt die verklausulierte Netzadresse daraufhin wieder in eine Standard-URL und baut eine Internetverbindung per GPRS oder UMTS auf. Im Browser des Handys wird nun der entsprechende Wikipedia-Eintrag abgebildet.
Die Gründer haben die Absicht, vor allem mit Touristikbüros und Stadtverwaltungen zusammenzuarbeiten, denn so könnten Sehenswürdigkeiten und öffentliche Gebäude für Interessierte schnell erkennbar gemacht werden. Die Technik lässt sich allerdings auch für gewerblich Zwecke nutzen. In Japan ist bereits eine vergleichbare Software auf rund 30 Millionen Handys installiert. Mit dieser werden Tickets gekauft, Werbung verbreitet und sogar die Wartezeit auf die nächste U-Bahn berechnet.
Quelle: ntv.de