Technik

Hollywood für den PC Boom der Spiele zum Film

Erfolgreich auf der Leinwand, noch erfolgreicher auf dem Computer, am erfolgreichsten aber im Doppelpack: Auf diese einfache Formel lässt sich das Engagement von Software-Häusern verkürzen, die Umsetzungen erfolgreicher Hollywood-Filme auf den PC und an den Spieler bringen.

Als Vorreiter dafür sieht sich wohl nicht zu Unrecht der Hersteller Atari, hervorgegangen aus Infogrames. Mit "Enter the Matrix" ging im Mai zeitgleich mit dem weltweiten Kinostart des Films das gleichnamige Computerspiel über die Ladentresen. "Mit 47 Millionen US-Dollar hat Atari die bislang aufwendigste Spieleproduktion aller Zeiten realisiert", berichtete Marketing-Vorstand Martin Spiess auf der Leipziger Computerspielemesse Games Convention (GC). Doch der Aufwand habe sich gelohnt, da der Markt für Unterhaltungssoftware weltweit mit 17,3 Milliarden Dollar inzwischen stärker als die Filmbranche sei.

Enge Kooperation mit Filmstudios

Mit dem Spiel "Enter the Matrix" setzte man Spiess zufolge allein am ersten Verkaufswochenende 70 Mio. US-Dollar um. Als Garant für den Erfolg gilt eine enge Zusammenarbeit mit den Filmstudios. So schrieben die Schöpfer des Filmes, Andy und Larry Wachowski, auch das Drehbuch für die Spieladaption von "Enter the Matrix". Die Produktentwicklung habe in enger Zusammenarbeit mit Warner stattgefunden, erläuterte der Marketing-Vorstand. Nie zuvor seien ein Kinofilm und ein Computerspiel ähnlich eng verzahnt gewesen.

"Das Spiel beantwortet Fragen, die der Film bewusst offen lässt", meinte Spiess. Dadurch könnte er sich aber durchaus auch den Ärger einiger Gamer einhandeln. "Um das Spiel spielen zu können, muss man unbedingt den Film gesehen haben, also ein Insider sein", beklagten Spieler. Spiess konterte: "Wer das Matrix-Universum in seinem vollen Umfang erleben möchte, muss die Filme sehen und 'Enter the Matrix' spielen."

Terminator für den PC

Für November kündigte Atari die Umsetzung des jüngsten Arnold-Schwarzenegger-Epos "Terminator 3: Rebellion der Maschinen" an. Mit dem gleichnamigen Action-Adventure für den PC und dem 3D-Konsolen-Shooter "Terminator 3: Krieg der Maschinen" will das Unternehmen dann gleich zwei Adaptionen präsentieren, von denen sich die Besucher der GC bereits erste Eindrücke verschaffen konnten. Zudem hieß es, dass mit "Mission:Impossible - Operation Suma" ein weiteres Hollywood-Spektakel seiner Computerumsetzung entgegenstrebt.

Doch die Softwarebranche sucht sich ihre Vorbilder nicht nur auf der Leinwand, auch der TV-Bildschirm bietet ihr eine reichhaltige Fundgrube. So hat sich das Münchner Unternehmen Codemasters die Rechte an der Umsetzung der Fernsehshow "Deutschland sucht den Superstar" gesichert. Noch vor Weihnachten wollen die Münchner das Spiel für PC, Playstation 2 und den Gameboy Advance auf den Markt bringen. Sie versprechen dafür 40 lizenzierte Songs, Party-, Tanzmatten- und Karaoke-Modi - die Leistungen der Spieler werden von einer virtuellen Jury bewertet.

Für Acclaim wiederum soll im Spiel "Alias" die aus der gleichnamigen TV-Serie bekannte CIA-Agentin Sydney Bristow die Herzen der Spieler erobern. Für den Titel, der im Dezember für Playstation 2, Xbox und PC in die Läden kommt, hat Acclaim nach eigenen Angaben eine vollkommen neu entwickelte Graik-Engine eingesetzt.

Ausgeklügelte Lernprogramme

Allen Unkenrufen zum Trotz übernehmen Computer aber nicht nur die Funktion hochgerüsteter Daddel-Automaten. Vor allem im Ausstellungs-Schwerpunkt "GC Family" standen die Multimedia-Talente der Hochleistungsrechner und ihre Einsatzfähigkeit beim "Edutainment" im Mittelpunkt.

So präsentierte das französische Unternehmen Auralog die jüngste Version seines mehrfach preisgekrönten Sprachlernprogramms "Tell Me More". "Es ist die erste auf künstlicher Intelligenz basierende Sprachlernsoftware", pries Vertriebsleiterin Charlotte Vicat das Paket an. Das Unternehmen, nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer auf dem Gebiet der Spracherkennungstechnologie zum Erlernen von Fremdsprachen, verspricht, dass sich sein Programm den Lernfortschritten und der Lerngeschwindigkeit seiner Schülerinnen und Schüler anpasst.

Als wichtigste Neuerung in der aktuellen Version 7.0 nannte Auralog die gezielte Vorbereitung der Lernenden auf die europäische TELC-Sprachprüfungen, die mittlerweile in 15 Ländern bei mehr als 3.000 Einrichtungen abgelegt werden kann. Die Software gibt es für Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Deutsch als Fremdsprache.

Jörg Aberger, AP

Quelle: ntv.de

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