Verzicht aufs Präsidentenamt Dreistes Obama-Spam
19.01.2009, 15:40 UhrCyber-Gangster versuchen derzeit arglose Internet-Nutzer mit gefälschten Meldungen über einen Amtsverzicht Barack Obamas einen gefährlichen Computerwurm unterzujubeln.
Der US-Sicherheitsexperte McAfee hatte es schon erwartet, dass Internet-Kriminelle das Ereignis zu Angriffen nutzen würden und seine Befürchtungen wurden bestätigt. Mit zahlreichen Spam-Mails sollen Opfer auf täuschend echte Nachrichtenseiten gelockt werden, auf denen hinter sämtlichen Links die Datei speech.exe lauert. Sie gehört zur fiesen Wurm-Familie W32/Waldec, die auf infizierten Rechnern Mail-Adressen einsammelt.
Raffinierte Gangster
McAfee weist darauf hin, dass die Programierer der getürkten Newsseiten keine Anfänger sind, sondern sehr professionell arbeiten. Sie schützen sich selbst via Botnet. Das heißt die verwendeten Programme laufen auf verschiedenen Computern, die ohne Wissen ihrer Besitzer gekapert wurden. Um eine Verfolgung noch weiter zu erschweren, setzen die Cyber-Gangster eine weitere raffinierte Technik ein: Fast Flux. Das heißt, die fremdgesteuerten Rechner werden abwechselnd als Host der Internetfalle missbraucht. Der oder die ursprünglichen Server der Hacker bleiben im Hintergrund und sind so gut wie gar nicht aufzuspüren.
Sorgen um Handy-Netze
Noch ein weiteres digitales Problem kommt auf die USA zu: Das Obama-Fieber könnte nach Befürchtungen der amerikanischen Mobilfunk-Netzbetreiber zu einem Zusammenbruch der Washingtoner Handy-Netze führen. Die erwarteten Menschenmassen bei der Amtseinführung Barack Obamas sollten sich beim Telefonieren sowie Versenden von Fotos und Kurzmitteilungen zurückhalten, appellierten die größten Unternehmen einem Bericht der "New York Times" zufolge. Zudem seien im Vorfeld der Großveranstaltung extra mehrere Millionen US-Dollar in die Verbesserung der Netze in der US-Hauptstadt investiert worden. Der Ansturm rund um das Kapitol könne laut der Zeitung die Zahl von zwei Millionen Menschen überschreiten. Anhänger des bekennenden Blackberry-Fans Obama seien mehrheitlich jung und versiert im Umgang mit Handys, Blogs und anderen modernen Kommunikationsmedien.
Quelle: ntv.de