Technik

Mitarbeiter genervt & überfordert E-Mail-Flut in Unternehmen

E-Mails sind schnell, billig und unternehmensschädigend. Das ergab eine Studie des Marktforschungsunternehmens Dynamic Markets.

Jeder Zehnte beklage demnach, dass er allein aus Zeitgründen nicht auf jede der unzähligen E-Mails antworten könne. Das Warten auf Antworten, inhaltslose oder irrelevante E-Mails verzögerten oder behinderten Geschäftsentscheidungen, gaben 61 Prozent der befragten Personen an. Dynamic Markets interviewte 750 Mitarbeiter von Großunternehmen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien.

36 Milliarden Mails pro Tag

Die Marktforscher schätzen, dass bis 2005 täglich 36 Milliarden E-Mails verschickt werden. Mehr als einem Fünftel der Befragten in Großbritannien und Spanien graue davor, nach Urlaub oder Krankheit das überfüllte Postfach am Arbeitsplatz öffnen zu müssen. Die Folge der E-Mail-Flut: Viele Nachrichten bleiben unbeantwortet. Etwa ein Viertel der Teilnehmer an der Studie gab an, bei rund jeder zweiten E-Mail der Antwort hinterherlaufen zu müssen. Ein Grund für die Unmengen elektronischer Post: Oft werden Kopien an nicht betroffene Personen verschickt. Ein anderer sind die unzähligen Spam-Mails.

Anti-Spam-Kongress in Köln

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind 75 bis 85 Prozent des weltweiten E-Mail-Verkehrs Spam. In Köln versammelt sich heute die deutsche Internetwirtschaft auf dem zweiten Anti-Spam-Kongress, um neue Strategien gegen den elektronischen Werbemüll zu entwickeln. Eco und der Deutsche Direktmarketing Verband (DDV) wollen für den deutschen Markt eine sogenannte Positiv-Liste erstellen, in die seriöse Versender aus der Wirtschaft aufgenommen werden sollen. Die Liste soll verhindern, dass wichtige E-Mails von Spamfiltern abgefangen werden. Eco zufolge werden 20 Prozent aller in Deutschland verschickten Mails fälschlicherweise blockiert.

Spam kommt immer häufiger von "entführten" PC

Ob eine solche Positiv-Liste allerdings tatsächlich nützt, bleibt abzuwarten. Es ist nicht auszuschließen, dass ein "seriöser" Anbieter ohne Wissen des Besitzers Werbemails verschickt. Laut dem Technologiechef der Sicherheitssoftware-Unternehmens Sophos, Gernot Hacker, kommen immer mehr der Müll-Mails von "gekaperten" Rechnern. "Rund ein Drittel des Spam stammt inzwischen von 'unschuldigen' Systemen, die durch Computerviren oder Würmer gekidnappt wurden." Etwa die Hälfte der unerwünschten Nachrichten stammen nach seinen Angaben aus den USA, aus Deutschland nur etwas mehr als ein Prozent.

Quelle: ntv.de

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