Technik

Spam-Gefahr größer als gedacht E-Mail-Verkehr vor Kollaps?

Das Problem mit unerwünschter E-Mail-Werbung, dem so genannten Spam, ist womöglich noch größer als ohnehin bereits befürchtet. Pessimistische Prognosen gehen sogar davon aus, dass der E-Mail-Verkehr zum Erliegen kommen könnte. Hintergrund sind Berechnungen wie die der US-Firma Brightmail, wonach im vergangenen März 45 Prozent aller E-Mails Spam waren. Rund ein Jahr zuvor - im Januar 2002 - waren es "nur" 16 Prozent.

Bei einer Anhörung der US-Handelskommission (FTC) forderte die für Werbung zuständige FTC-Direktorin Eileen Harrington einschneidende Maßnahmen. Bei ihrer Behörde gingen schon 2001 täglich rund 10.000 Beschwerden zu Spam ein - heute sind es 130.000.

Wie die Gegenmaßnahmen aussehen könnten, ist jedoch umstritten. Vielfach gefordert wurde etwa eine einheitliche Gesetzgebung in den USA oder der Aufbau eines Registers von Werbefirmen, die bestimmte Auflagen erfüllen. Denn nicht jede E-Mail-Werbung ist unerwünscht. Manchmal möchten User ja auch von einer bestimmten Firma auf dem Laufenden gehalten werden.

Gegen Spam machen mittlerweile auch Konzerngiganten der Computerbranche wie AOL, Microsoft oder Yahoo mobil. Yahoo erklärte den 22. Mai zum Anti-Spam-Tag und will noch bis zum 22. Juni im Rahmen einer Informationskampagne über das Thema aufklären. Auch eine eigene Webseite zum Thema hat Yahoo eingerichtet. Dort finden die Nutzer neben Berichten zur aktuellen Rechtssprechung auch Expertenforen, eine europaweite Umfrage zum Thema Spam und ein Anti-Spam-Spiel namens "Dog bites postman".

Auch in Deutschland sagen Unternehmen der unerlaubten E-Mail-Werbung verstärkt den Kampf an. Der deutsche Provider-Verband eco Forum etwa veranstaltet am 21. Mai den 1. Deutschen Anti-Spam-Kongress.

Quelle: ntv.de

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