Nutzerdaten besser geschützt Facebook & Co. geben nach
12.11.2009, 12:00 UhrNutzer von Internet-Kontaktnetzwerken wie Facebook, MySpace oder StudiVZ sind künftig besser vor der Verwendung ihrer privaten Daten durch die Anbieter geschützt. Die sechs führenden Portale hätten sich in gerichtlichen Unterlassungserklärungen dazu verpflichtet, bestimmte Geschäfts- und Datenschutzbestimmungen künftig nicht mehr zu verwenden, teilt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzb) mit. Er hatte die Unternehmen wegen zahlreicher Klauseln abgemahnt. Die Verbraucherschützer gingen neben Facebook, MySpace und StudiVZ auch gegen Xing, lokalisten.de und wer-kennt-wen.de vor.
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen der Netzwerke hätten die Nutzer häufig benachteiligt und den Betreibern weitgehende Rechte eingeräumt, erklärt der vzbv. In dem Verfahren sei es vor allem um die umfassende Nutzung und Verarbeitung der Daten gegangen. Diese seien häufig ohne Zustimmung der Nutzer und "weit über den eigentlichen Zweck hinaus erfolgt". Die Netzwerke hätten nun zugesagt, dies zu ändern und die Änderungen bis Januar 2010 umzusetzen.
"Man muss nicht immer auf Gesetze warten"
Der vzbv kritisiert die Unternehmen jedoch trotz der erwirkten Erklärung für ihre abwartende Haltung beim Schutz der Daten ihrer Nutzer. "Man muss nicht immer auf Gesetze warten", sagt vzbv-Vorstand Gerd Billen. So sollten die Netzwerke künftig etwa auch ohne gesetzliche Vorgaben dafür sorgen, dass neue Nutzer besser geschützt sind. "Wer sich auf den Plattformen noch nicht auskennt, überblickt häufig nicht, wer welche Informationen einsehen kann", so der vzbv. Die Anbieter sollten deswegen die Voreinstellung der Nutzerprofile für neue Nutzer in Zukunft restriktiver einstellen, damit die Nutzer nicht Information von sich preisgeben, ohne es zu wollen.
Quelle: ntv.de, AFP