Keine Geschenke mehr Facebook macht den Laden dicht
09.07.2010, 11:23 UhrBlumen, Torten oder gleich ein ganzes Feuerwerk - mit solchen virtuellen Gaben können sich Facebook-Mitglieder gegenseitig erfreuen. Noch, muss man sagen, denn Facebook will seinen Gift Shop demnächst schließen. Damit verzichtet das Unternehmen auf eine Einnahmequelle.
Facebook-Nutzer werden in Zukunft auf virtuelle Bescherungen verzichten müssen. Wie im hauseigenen Blog zu erfahren ist, stellt das Unternehmen seinen 2007 eröffneten "Gift Shop" zum 1. August ein. Im "Geschenkeladen", wie der Marktplatz in der deutschen Facebook-Welt heißt, können die Mitglieder beispielsweise Blumensträuße, Kuscheltiere oder Kuchenstücke an ihre Freunde verschicken oder ihnen ein Bier ausgeben – rein virtuell, versteht sich. In der Regel kosten die Geschenke umgerechnet einen Dollar. Bezahlt wird mit der Facebook-Währung "Credits", die eigens für den Gift Shop eingeführt wurde.
Erst vor einem Jahr hat Facebook den Gift Shop grundlegend überarbeitet. Warum wird er nun dichtgemacht? Man wolle sich mehr auf die Verbesserung und Weiterentwicklung anderer Bereiche konzentrieren, etwa von Fotos, News Feed und Kommentaren konzentrieren, heißt es im Blog. Enteignen will Facebook die Mitglieder nicht, Geschenke, die schon bezahlt wurden, bleiben erhalten. Sie sind weiterhin auf der Pinnwand sichtbar und können auch weitergegeben werden.
Credits als Geschäftsmodell
Mit den Credits will Facebook auch weiterhin Geschäfte machen. Das klappt schon heute gut, vor allem bei Online-Spielen wie dem mittlerweile schon berüchtigten "Farmville" der Spieleschmiede Zynga. Noch erlaubt Facebook bei seinen Applikationen auch den Einsatz anderer virtueller Währungen. Schon im April hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg jedoch angekündigt, dass die Credits irgendwann das einzige Zahlungsmittel auf Facebook sein sollten. Auf einen Zeitrahmen legte er sich dabei allerdings nicht fest. Klar ist aber schon jetzt: Das Credit-System dürfte sich auf lange Sicht lohnen. 30 Prozent der Umsätze, die fremde Unternehmen mit Credits erzielen, bleiben bei Facebook. Bislang würden die Gewinne aber vollständig in die weitere Produktentwicklung reinvestiert, so Facebooks Chef-Entwickler Ethan Beard.
Quelle: ntv.de, ino