Böser Scherz oder guter Witz? Ilse Aigner twittert
21.09.2011, 16:03 UhrJa, das wäre ein Ding, wenn Facebook-Verweigerin Ilse Aigner tatsächlich ein Twitter-Konto eröffnet hätte. Aber @ilseaigner ist ein Fake-Account und die Verbraucherministerin nicht für die lustigen Tweets dort verantwortlich. Zur Freude von @ilseaigner hat das aber nicht jeder sofort gemerkt.
Nein, das ist doch nicht wahr! Oder doch? Ilse Aigner twittert? Die CSU-Verbraucherministerin die Google Street View bis aufs Messer bekämpft hat und ihr Facebook-Konto gelöscht hat? Natürlich nicht. Aber weil @ilseaigner nicht gleich Tweets wie "Ob Ihr echt seid oder nicht, sagt Euch gleich das Licht" vom Stapel ließ, sondern zunächst "politisch korrekt" twitterte, fielen viele auf den Fake Account rein. Oder ist "Ich halte Twitter datenschutzrechtlich für unbedenklicher als Facebook, da es hier um öffentliche und weniger um private Informationen geht" nicht völlig unverdächtig?
Als dann auch noch die Vize-CSU-Generalsekretärin und Netzrätin Dorothea Bär alias @DoroBaer die Echtheit des Aigner-Kontos bestätigte, schien die kleine Sensation perfekt zu sein. Und so ist es auch zu verstehen, dass die "Rhein-Zeitung" ruckzuck "Facebook-Verweigerin Aigner twittert jetzt" berichtete. Schließlich hatte man sich zuvor ja auch noch bei der rheinland-pfälzischen CDU-Landtagsabgeordneten und ehemaligen Aigner-Staatssekretärin Julia Klöckner rückversichert.
"Frau Aigner twittert nicht"
Erst als ZDF-Mitarbeiter Frederik Huwendiek verkündete, Ilse Aigners Ministerium habe ihm bestätigt, dass der Accouznt ein Fake ist ("Frau Aigner twittert weder über den Ministeriums-Account noch über einen persönlichen Account"), ließ @ilseaigner die Maske fallen. Seitdem amüsiert sie das Netzwerk mit Tweets wie "Nicht alles an mir ist Fake. Ich mag zum Beispiel wirklich Mädchen mit grünen Haaren und großen Brüsten.
Dorothea Bär und Julia Klöckner entschuldigten sich daraufhin bei der "Rhein-Zeitung" und anderen Followern, wollten aber nicht verraten, auf welche "sichere Quelle" sie hereingefallen sind. Das Verbraucherministerium hat sich angeblich bei Twitter beschwert, aber noch ist @ilseaigner nicht gelöscht.
Quelle: ntv.de, kwe