Nachrichten im Internet Konzepte gegen rote Zahlen
18.07.2001, 12:54 UhrNeueste Nachrichten gibt es im Netz kostenlos: Fast alle deutschen Zeitungen und Magazine haben ein Online-Angebot. Doch spätestens seit der Flaute auf dem Werbemarkt schreiben die Web-Auftritte rote Zahlen – außer die "Welt"-online. Die Verlage überlegen, wie sie aus der Misere herauskommen.
Ein Modell, dass in jüngster Zeit oft diskutiert wird, ist das kostenpflichtige Anbieten von Informationen. Der Aufsichtsratsvorsitzende der FAZ, Hans-Wolfgang Pfeifer, glaubt: "Intellektuelle Leistungen dürfen nicht verschenkt werden." Doch die User sind offensichtlich schon sehr daran gewöhnt.
Das bestätigt der Vize-Chef des Zeitungsverleger-Verbandes, Richard Rebmann: "Aller bisherigen Versuche sind gescheitert; sobald Geld verlangt wird, sinken die Nutzerzahlen rapide." Trotzdem schließt Rebemann nicht aus, dass für hochwertige Premium-Dienste mit Mehrwert für den Nutzer auch etwas kosten dürfen. Werbung reiche als Refinanzierung bei weitem nicht aus.
Andere Modelle sehen die Mehrfach-Nutzung des Contents vor. So könnten die Meldungen an Dritte verkauft werden, doch auch dieser Markt ist begrenzt. Untersucht wird außerdem, ob lokale Inhalte an digitale Endgeräte wie Handys verteilt werden sollten. Den Werbekunden könnten Zeitung und Online-Auftritt im Sinne von Cross-Media angeboten werden.
Eine neue Finanzierungsform des Online-Angebotes hat die Koblenzer "Rhein-Zeitung" gefunden. Seit Mai stellt sie ihre ganze Ausgabe als "e-paper" ins Netz. Noch können nur die Abonnenten der Zeitung kostenlos darin surfen.
Quelle: ntv.de