Technik

Schlag gegen Monster-Botnetz Microsoft schnappt sich Zeus

Zeus ist der mächtigste Gott der griechischen Mythologie.

Zeus ist der mächtigste Gott der griechischen Mythologie.

(Foto: Wikipedia/Jastrow)

Der US-Softwarekonzern Microsoft und verbündete Finanzunternehmen können durch eine mit den US-Behörden abgestimmte Razzia zwei gefährliche Zeus-Botnetze ausschalten. Die Behörden ermitteln gegen 39 Personen, die in den vergangenen fünf Jahren ein Schaden von rund 100 Millionen Dollar verursacht haben sollen.

Der US-Technologiekonzern Microsoft hat zusammen mit US-Behörden und verbündeten Finanzdienstleistungsunternehmen in einer konzertierten Aktion zwei große Botnetze ausgeschaltet, die den berüchtigten Schädling "Zeus" einsetzen. Für die "Operation b71" besorgten sich Microsoft-Anwälte einen Gerichtsbeschluss, um gemeinsam mit Justizbeamten zwei Bürogebäude in den Bundesstaaten Pennsylvania und Illinois zu durchsuchen.

Laut einem Microsoft-Blogeintrag wurden bei der Aktion die Webserver stillgelegt und beschlagnahmt, über die die Schad-Netzwerke ferngesteuert wurden. Außerdem habe man 800 Domains gesichert, die jetzt überwacht würden, um verseuchte Computer zu identifizieren, berichtet Microsoft. Gegen 39 Beschuldigte wurde Anklage erhoben. Wie der Klageschrift zu entnehmen ist, sollen sie in den vergangenen fünf Jahren einen Schaden in Höhe von rund 100 Millionen Dollar verursacht haben.

Botnetze nutzen die geballte Rechenkraft von abertausenden gekaperten Computern zum Versand von Spam-E-Mails oder für Angriffe über auf Server von Unternehmen oder Behörden. Der Wortbestandteil "Bot" kommt von Roboter und soll ausdrücken, dass ein Computer ferngesteuert wird. Mit Hilfe der Schadprogramme können Internetkriminelle auch Passwörter, Bankdaten und andere persönliche Informationen von Nutzern ausspähen.

"Zeus" wird von Microsoft als besonders gefährlich eingestuft, weil Cyberkriminelle mit vorgefertigten Kits, die für 700 bis 15.000 Dollar gehandelt werden, problemlos Botnetze aufbauen können. Laut Microsoft sind weltweit rund 13 Millionen Rechner von "Zeus" befallen, wovon alleine drei Millionen in den USA stehen.

Microsoft geht seit einiger Zeit verstärkt selbst gegen Botnetze vor. Ein Großteil der weltweiten Computer läuft mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows, die Software des Unternehmens ist daher eine beliebte Zielscheibe für Internetkriminelle. "Operation b71" war die jüngste von insgesamt vier Aktionen in Microsofts Projekt MARS (Microsoft Active Response for Security).

Quelle: ntv.de, kwe/dpa

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