Technik

Wegen Raubkopien Musikbranche in der Krise

Die Musikindustrie klagt: In den ersten sechs Monaten diesen Jahres sank die Zahl aller in Deutschland verkauften Tonträger im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zehn Prozent. Dies teilte der Vorstandsvorsitzende der deutschen Phonoverbände, Gerd Gebhardt, anlässlich der in Köln beginnenden Musikmesse Popkomm mit.

Gebhardt führt den Rückgang vor allem auf das immer noch weit verbreitete Raubkopieren insbesondere aus dem Internet zurück. Im Vorjahr habe es "über 500 Mio. illegale Downloads gegeben". Aber auch die schlechte Konjunktur, die Teuro-Debatte und das generell zurückhaltende Konsumverhalten seien mitverantwortlich.

Hoffnung auf DVD

Zur Umsatzsteigerung plane die Plattenindustrie ein neues Produkt: Eine Single-CD mit zwei Musiktiteln statt wie bisher nur einem, so Gebhardt. Große Hoffnung setzte er auch auf die DVD.

Der Nachfrageeinbruch betreffe sowohl Musikkassetten wie CDs, berichtete Gebhardt. Lediglich bei Musik-DVDs stieg der Absatz, wenn auch auf niedrigem Niveau um 225 Prozent auf eine Million Stück. Gleich blieb der Verkauf der guten alten Vinyl-LP: Hier fanden im ersten Halbjahr 2002 immer noch 500.000 Platten einen neuen Liebhaber.

Die Popkomm gilt als die größte Fach-Musikmesse der Welt. Bis zum Sonntag werden 797 Aussteller aus 29 Ländern in der Kölner Messe das Neueste in Sachen Technik, Dienstleistungen und Medien vorstellen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen