IBM's "Cell" kommt 2005 Neuer Super-Chip für Spiele
29.11.2004, 13:47 UhrDer Elektronikkonzern International Business Machines Corp. (IBM) hat einen neuen Chip der Superlative für die Unterhaltungselektronik vorgestellt. IBM entwickelte den Chip zusammen mit den Firmen Sony und Toshiba.
Die Fertigung des Mikroprozessors solle im nächsten Jahr im IBM-Halbleiterwerk East Fishkill im US-Bundesstaat New York beginnen, teilten die drei Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Der neue Chip heißt "Cell" und ist den Angaben zufolge sehr viel leistungsfähiger als herkömmliche Prozessoren. Er soll unter anderem in hoch auflösenden Flachbildschirm-Fernsehern und Spiele-Konsolen zum Einsatz kommen.
Leistungen wie Supercomputer
Künftige "Cell"-Rechner sollen Leistungen erbringen, die bislang Supercomputern vorbehalten waren. Sony und IBM erwarten, dass eine Workstation mit Hilfe der neuen Prozessoren eine Leistung von 16 Teraflops (Billionen Rechenschritte in der Sekunde) erreichen wird. Zum Vergleich: Ein moderner PC kommt derzeit auf etwa sechs Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde.
"Neue Ära der Innovationen"
IBM will den Mikroprozessor in PCs verwenden, die das Unternehmen mit der Sony-Spielesparte Sony Computer Entertainment entwickelt. Sony kündigte für 2006 Server für den Privatgebrauch und Fernsehschirme mit hoher Bildschärfe an, die mit dem Chip bestückt sein sollen. Zudem bekräftigte das japanische Unternehmen seine Pläne, den Mikroprozessor in der nächsten Generation von Konsolen zu nutzen, die im Mai vorgestellt werden soll. "Unsere Zusammenarbeit mit Sony führt zu einer neuen Ära der Innovationen in der Halbleiter- und Computer-Industrie", sagte IBM- Manager Colin Parris.
Toshiba will ebenfalls von 2006 an Bildschirme mit "Cell" auf den Markt bringen. "Weil die Schranken zwischen PCs und digitaler Verbraucherelektronik immer mehr aufgehoben werden, müssen die Möglichkeiten und die Ausstattung der Verbraucherelektronik dramatisch verbessert werden", erklärte Toshibas Chip-Chef Masashi Muromachi.
Dem "Wall Street Journal" zufolge dauerte die Entwicklung des Mikroprozessors vier Jahre und wurde von IBM und Sony mit 400 Millionen Dollar finanziert. Weitere 325 Millionen Dollar investiere Sony in die Produktion. Der Chip wird mit Produkten des Marktführers Intel Corp. konkurrieren.
Quelle: ntv.de