Technik

Homo-Liebe unerwünscht Nintendo will nicht mit Schwulen spielen

Unter dem Hashtag Miiquality fordern Spieler auf Twitter die Möglichkeit schwule Charaktere gestalten zu können.

Unter dem Hashtag Miiquality fordern Spieler auf Twitter die Möglichkeit schwule Charaktere gestalten zu können.

(Foto: Twitter/Miiquality)

Mit einer Social-Media-Kampagne erregt ein US-Amerikaner viel Aufsehen. Er wehrt sich gegen ein neues Spiel von Nintendo. Der Grund: Dieses verbietet homosexuelle Beziehungen zwischen Spielfiguren.

Der japanische Spielkonsolenhersteller Nintendo hat die Forderung von Aktivisten zurückgewiesen, homosexuelle Beziehungen zwischen Figuren im Spiel Tomodachi Life zuzulassen. Als Begründung führte das Unternehmen an, man habe nie gesellschaftspolitisch Stellung beziehen wollen, wie der britischen Medien Guardian und BBC berichteten.

Ursprung des Konflikts war eine Kampagne des US-Amerikaners Tye Marini aus Arizona. Im Spiel habe er seinen Avatar, den sogenannten Mii, mit dem seines Partners verheiraten wollen. Da beide männlich sind, sei dies im Spiel nicht möglich. Der Nintendo-Fan fühlte sich diskriminiert. Unter dem Hashtag #Miiquality rief der 23-Jährige eine Kampagne ins Leben, die Nintendo dazu auffordert, auch homosexuelle Beziehungen im Spiel zu ermöglichen.

Schwule können sich nicht verlieben

Diesem Bestreben erteilte Nintendo eine klare Absage. Das Spiel solle nicht politisch, sondern "schrullig und skurril" sein. "Wir hoffen, dass das alle unsere Fans verstehen", teilte Nintendo mit. Die Beziehungsoptionen im Spiel seien eine spielerische Alternative anstelle einer konkreten Simulation von Wirklichkeit.

Im Spiel haben Nutzer die Wahl zwischen verschiedenen Mii-Charakteren, die sie mit persönlichen Eigenschaften versehen können. Mit den Charakteren anderer Spieler bevölkern sie dann eine Insel. "Du importierst deine personalisierte Figur ins Spiel. Du gibst ihr einen Namen. Du gibst ihr einen Charakter. Du gibst ihr eine Stimme. Aber wenn sie schwul ist, kann sie sich einfach nicht verlieben", kritisiert Marini. Homosexuelle Beziehungen seien in diesem Spiel besonders wichtig, weil die Computer-Charaktere dem eigenen nachempfunden würden.

Chance, die Nutzer zu verstehen

Obwohl Nintendo die Anpassung der Beziehungsoption verneint, wolle man alle Meinungen hören und sorgfältig über Veränderungen nachdenken. "Wir nutzen die Kampagne als Chance, unsere Nutzer und deren Erwartungen an uns besser zu verstehen", sagte ein Unternehmenssprecher.

Tomodachi Life ist eines der meistverkauften Spiele für die Spielekonsole 3DS und seit einem Jahr in Japan auf dem Markt. Nintendo hat die Einführung in den USA und Europa für Juni angekündigt.

Quelle: ntv.de

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