Technik

Netz-Wechsel ab November Preis-Streit um Handy-Nummer

Um den Preis für die in vier Wochen mögliche Mitnahme der Handy-Rufnummer beim Wechsel des Netzbetreibers zeichnet sich Streit ab. 24,95 Euro nannte die Telekom-Tochter T-Mobile in Bonn als Preis, den der Kunde zahlen muss, um die alte Rufnummer behalten zu können. "In der Größenordnung von 30 Euro" soll die Nummernmitnahme nach den Worten einer Sprecherin bei Vodafone D2 kosten.

Konkurrent O2 hält diese Preise für zu hoch, weil sie die Kunden der beiden großen Netze mit über 80 Prozent der Handy-Nutzer in Deutschland vom Wechseln abschrecken könnten. Sprecher Frank Wienstroth sagte in München, angemessen wären nach Einschätzung von Experten und nach der Praxis in anderen Ländern acht bis zwölf Euro. "Das streben wir an."

Er schloss ausdrücklich nicht aus, dass O2 bei der Regulierungsbehörde in Bonn Beschwerde gegen die Preise der Konkurrenz einlegen könnte. E-Plus hat nach Angaben einer Sprecherin über den Wechselpreis noch nicht entschieden.

Seit fast fünf Jahren gilt schon die Bestimmung im Telekommunikationsgesetz, dass Handy-Nutzer das Recht haben, beim Wechsel zu einer anderen Telefongesellschaft die bisherige Rufnummer zu behalten. Die Umsetzung habe so lange gedauert, weil es technisch nicht ganz einfach gewesen sei, auch die Mitnahme zum Beispiel der zur Rufnummer gehörenden Mobilbox zu verwirklichen, sagte der Sprecher der Regulierungsbehörde, Rudolf Boll. Die Behörde habe die von den Unternehmen jetzt gefundene Lösung gutgeheißen.

Nach dem Gesetz könnten die Unternehmen für die Rufnummernmitnahme "nur die Kosten verlangen, die einmalig beim Wechsel des Kunden entstehen", erläuterte Boll. Die Behörde müsse die Preise aber nicht vorab genehmigen. Bisher sei sie auch über die Pläne der Unternehmen nicht offiziell informiert.

Zentrale Datenbank

T-Mobile-Sprecher Philipp Schindera betonte, der Preis von 24,95 Euro sei "sauber gerechnet". Um die Mitnahme für den Kunden so einfach wie möglich zu halten und um wochenlange Verzögerungen wie in Großbritannien und Italien von vorneherein auszuschließen, hätten sich die vier Netzbetreiber auf eine vollautomatische Abwicklung verständigt. Kernstück ist eine extern bei der Telekom-Tochter T-Systems geführte zentrale Datenbank, auf die alle Betreiber Zugriff haben.

Der wechselwillige Kunde gehe zu dem gewünschten neuen Betreiber und teile dort seine Absicht mit, sagte Schindera. Der Netzbetreiber wickle dann mit Hilfe der zentralen Datenbank die Übernahme der Rufnummer automatisch ab. Der Kunde müsse sich um nichts sonst kümmern. Er erhalte zum Stichtag die neue Handykarte zugesandt. Die eigentliche Umschaltung erfolge nachts, um Ausfallzeiten so gering und wenig störend wie möglich zu halten.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen