Technik

Diskrete Gestalten hinter Obama Secret Service nutzt Twitter

Warten auf den US-Präsidenten: Der Job ist hart, aber einer muss ihn ja machen.

Warten auf den US-Präsidenten: Der Job ist hart, aber einer muss ihn ja machen.

(Foto: Reuters)

Ein Geheimdienst, der Öffentlichkeitsarbeit macht, muss mit Widersprüchen leben: Weil den Personenschützern im Umkreis des US-Präsidenten anscheinend der Nachwuchs ausgeht, wagen sich die US-Agenten ungewohnt weit in die Öffentlichkeit. Auf Anweisung von oben sollen die Männer mit den dunklen Sonnenbrillen künftig Neuigkeiten auf Twitter hinausposaunen. Die Resonanz zum Start ist enorm.

Nachwuchs-Agenten können die Geheimdienst-News jetzt im Internet verfolgen.

Nachwuchs-Agenten können die Geheimdienst-News jetzt im Internet verfolgen.

(Foto: Reuters)

Der US-Secret Service ist ab sofort auf der Internetplattform Twitter aktiv. Die Elitepolizei, die unter anderem für den Schutz des Präsidenten zuständig ist, will auf diese Weise ihre Personalrekrutierung verbessern, wie ihr stellvertretender Chef Mickey Nelson sagte. Über das Twitter-Konto "@SecretService" sollen zudem Informationen über Sicherheitsmaßnahmen am Rande von Reisen von Präsident Barack Obama gegeben werden. Bislang versendet der Dienst allerdings eher unspektakuläre Informationen.

Der Geheimdienst "United States Secret Service" wurde 1865 ursprünglich zum Kampf gegen Geldfälscher gegründet. Seit 1901 übernehmen die speziell ausgebildeten Agenten des Secret Service auch den Schutz des jeweiligen US-Präsidenten. Zudem beschützen seine Agenten ausländische Würdenträger während ihres USA-Aufenthalts im Rahmen von Staatsbesuchen.

Eingerichtet wurde der teilweise verdeckt operierende Personenschutz für die Staatsspitze nach dem Attentat auf US-Präsident William McKinley am 14. September 1901. Der 25. Präsident der USA war nach einem Besuch der Niagara-Fälle von zwei Schüssen getroffen worden, die der Attentäter mit einer Pistole aus nächster Nähe auf McKinley abgefeuert hatte.

Abgesehen von der Arbeit im engsten Umfeld des US-Präsidenten kümmert sich der Secret Service weiterhin um seine ursprüngliche Hauptaufgabe, dem "Schutz der finanziellen Infrastruktur des Landes", wie es in einer Selbstdarstellung heißt. In den vergangenen Jahren befasste sich eine wachsende Zahl an Agenten mit internationaler Geldwäsche, Falschgeld und "elektronischen Verbrechen" wie Wirtschaftsspionage und Hackerangriffen.

Der Geheimdienst spricht in diesem Zusammenhang von seiner "dualen Mission": Die Bewachung des US-Präsidenten und die Abwehr von Angriffen auf das US-Finanzsystem. Dem Secret Service gehören 3200 Agenten an, davon arbeiten nur rund 1300 als uniformierte Polizisten. Rund 2000 Angestellte sind in der Technik, der Forensik, den Laboren und im Verwaltungsbereich tätig.

Kurz nach der Bekanntgabe der Twitter-Offensive hatten sich bereits knapp 10.000 Nutzer als Abonnenten ("Follower") der Secrets-Service-Kurznachrichten registriert. Bis zum Dienstag waren immerhin bereits drei Kurznachrichten in Form von Tweets online.

Die erste Nachricht zum Start am 9. Mai lautete "Willkommen zum offiziellen Twitter-Account des U.S. Secret Service." Der zweite und dritte Tweet wandte sich dagegen direkt an den potenziellen Nachwuchs. Etwas unbeholfen blaffen die Agenten dort Sätze ins Netz wie "Folgt unserer dualen Mission" oder "Studenten, trefft unsere Rekrutierungsbeauftragten".

Quelle: ntv.de, mmo/AFP

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