Technik

Milliarden-Schäden Software-Piraterie nimmt zu

In Deutschland ist die Software-Piraterie auf dem Vormarsch. Das geht aus einer Studie des Branchenverbandes Business Software Alliance (BSA) hervor. Danach belegte Deutschland mit einem Schaden von rund 762 Millionen Euro im letzten Jahr sogar den ersten Platz bei der Software-Fälschung in Europa. Der Anteil illegal genutzter Software stieg hierzulande um sechs Prozentpunkte auf 34 Prozent.

Auch weltweit ist die Zahl der Raubkopien im zweiten Jahr in Folge gewachsen. Sie liegt der Untersuchung zufolge jetzt bei 40 Prozent. Der Schaden für die globale Volkswirtschaft ging jedoch auf 10,97 Milliarden Dollar zurück. Im Jahr 2000 waren es 12,26 Milliarden Dollar gewesen.

Konjunkturflaute begünstigt Raubkopien

Der Verband, in dem sich führende Software-Hersteller für Urheberrecht und Internet-Sicherheit engagieren, sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsschwäche in Deutschland und der Zunahme der Software-Piraterie. "Gerade in rezessiven Zeiten meinen Unternehmen, Kosten senken zu können, wenn sie illegale Software einsetzen", sagte Georg Herrnleben, Regional-Manager für Zentraleuropa.

In West-Europa habe Deutschland den ersten Rang in der Schadensbilanz in den vergangenen acht Jahren nur einmal, 1999, an Großbritannien abgegeben. Inzwischen habe Großbritannien aber den Schutz legaler Software verstärkt und so den Piraterie-Schaden eingedämmt. 2001 war die Schadenssumme mit 291 Millionen Dollar nicht einmal halb so hoch wie in Deutschland. Die Software-Hersteller fordern deshalb höhere Schadenersatzregelungen zur Abschreckung der Software-Piraten für Deutschland und eine Harmonisierung der europäischen Rechtsprechung.

Die höchsten Quoten illegal kopierter Software registrierte der Verband in Vietnam (94 Prozent), China (92 Prozent) und Indonesien (88 Prozent). In Osteuropa stieg der Anteil unlizenzierter Programme den Angaben nach um 4 auf 67 Prozent.

Quelle: ntv.de

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