Angriff auf Anti-Spam-Dienst Spanier nehmen Niederländer fest
27.04.2013, 13:40 Uhr
Der Sitz von Spamhaus in London.
(Foto: picture alliance / dpa)
Sie kämpft gegen unerwünschte E-Mails, doch dann wird die Organisation Spamhaus selbst Ziel eines Angriffs mit massenhaften Abfragen. Nun gibt es die erste Festnahme.
Im Zusammenhang mit der Großattacke auf eine Anti-Spam-Website Ende März ist ein Niederländer in Spanien festgenommen worden. Der Mann stehe im Verdacht, an dem Angriff beteiligt gewesen zu sein, sagte der Sprecher der niederländischen Staatsanwaltschaft, Wim de Bruin. Der Mann solle bald den niederländischen Behörden übergeben werden.
Der 35-jährige Verdächtige wurde laut Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Barcelona festgenommen. In seiner Wohnung wurden demnach Computer, Mobiltelefone und Datenspeicher beschlagnahmt. Gegen den Mann lag ein europäischer Haftbefehl vor.
Die Internetseiten des in der Schweiz ansässigen Anti-Spam-Dienstes Spamhaus war Ende März attackiert worden. Die Angreifer schickten automatisch unzählige Anfragen an die Website der Organisation, um sie lahmzulegen. Die Aktion beeinträchtige Berichten zufolge weltweit die Geschwindigkeit des Internets. Laut der niederländischen Staatsanwaltschaft waren auch Partnerdienste von Spamhaus in den USA, den Niederlanden und Großbritannien Ziel der Attacke.
Spamhaus machte die niederländische Internetseite Cyberbunker für den Angriff verantwortlich. Cyberbunker war kurz zuvor von Spamhaus als Verbreiter unerwünschter E-Mails aufgelistet worden und hatte dies kritisiert. Bei dem festgenommenen 35-Jährigen handelt es sich nach Angaben aus Ermittlerkreisen um einen Mann, der sich auf seiner Facebook-Seite als "Telekommunikations- und Außenminister" von Cyberbunker beschreibt.
Quelle: ntv.de, AFP