Technik

Anonym im Netz Was hilft gegen Tracking-Dienste?

Tracking-Dienste versuchen, die Gewohnheiten der Internet-Nutzer auszuspionieren - vor allem für gezielte Werbung. Wem das nicht behagt, kann mit bestimmten Browser-Einstellungen einige der Spione aussperren. Absolute Sicherheit gibt es aber nicht.

Immer mehr Dienste interessieren sich für die Gewohnheiten der Nutzer.

Immer mehr Dienste interessieren sich für die Gewohnheiten der Nutzer.

Anonymität im Internet ist eine Illusion: Die Werbeindustrie unternimmt Einiges, um sich an die das Surfverhalten zu verfolgen und gezielt Werbung zu schalten. Die Überwachung sei deutlich tiefgreifender und aufdringlicher, als die Mehrzahl der Nutzer wisse, warnte das "Wall Street Journal" ("WSJ") schon im Juli nach einer Untersuchung der 50 beliebtesten US-Websites.

Viele Anbieter mischen im Geschäft mit der Nutzerverfolgung mit. Relativ bekannt ist Analytics, der Tracking-Dienst von Google: Wenn Website-Betreiber die Software einbinden, erhalten sie Statistiken zum Besuch ihres Portals. Im Gegenzug werden Daten an den Internet-Riesen durchgeschleust. Unbekannter, aber deutlich aggressiver sind Datenhändler, die detaillierte Profile anlegen und verkaufen.

Verbreitete Unkenntnis


Was Datenschützer besonders alarmiert, erklärt Markus Hansen vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD): "Die meisten Menschen wissen nicht, dass Tracking-Dienste existieren. Dementsprechend gucken sie auch nicht, welche Datenspur sie hinter sich herziehen." Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert daher, dass Internet-Unternehmen sich eine "aktive, informierte Einwilligung von den Anwendern" einholen müssen. Wer sich nicht verfolgen lassen will, hilft sich am besten selbst. Tracking-Dienste nutzen eine spezielle Art von Cookies. Diese Dateien sind an sich harmlos: Sie ermöglichen Website-Betreibern, Besucher wiederzuerkennen. "Online-Läden nutzen diese Funktion zum Beispiel, um sich den Einkaufskorb ihrer Kunden zu merken", sagt Prof. Norbert Pohlmann von der Fachhochschule Gelsenkirchen.

Zum Selbstschutz können Nutzer dem Browser verbieten, Cookies von Drittanbietern anzunehmen. Wie das mit Mozilla, Internet Explorer und Opera geht, beschreiben die Datenschützer aus Kiel auf ihrer Website. Zumindest einen Grundschutz bietet auch der private Modus des Browsers. Die Funktion löscht nach jeder Sitzung Cookies und den Verlauf der besuchten Seiten.

 

Besonders hartnäckigen Schnüffel-Dateien rückt diese Funktion jedoch nicht zuleibe. Sogenannte Flash-Cookies etwa verwaltet nicht der Browser, sondern die verbreitete Multimedia-Software von Adobe. Hier hilft die Firefox-Erweiterung Better Privacy. Das Add-On Ghostery - verfügbar für alle großen Browser außer Opera - zielt auf Tracking-Dienste wie Google Analytics ab. Erfahrene Anwender können mit No Script Skripte aller Art blockieren.

 

Quelle: ntv.de, dpa

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