Warentest vergleicht Tablets Galaxy Tab schlägt iPad
24.11.2011, 12:28 Uhr
(Foto: Apple/Samsung/kwe)
Warum Apple mit aller Kraft verhindern will, dass das Galaxy Tab 10.1 von Samsung offiziell angeboten werden darf, zeigt der Tablet-Vergleich von Stiftung Warentest. Hier lässt das koreanische Gerät nämlich das iPad 2 hinter sich und holt knapp den Gesamtsieg. Aber auch andere Android-Tablets schneiden gut ab.
Auch wenn das iPad 2 in den Verkaufszahlen einsam an der Spitze liegt und sich daran in absehbarer Zeit nichts ändern wird, heißt dies noch lange nicht, dass es auch der derzeit beste Tablet-Rechner ist. Vor allem im Android-Lager gibt es einige ernsthafte Konkurrenten für Apples-Kult-Gerät. Stiftung Warentest hat 14 aktuelle Tablets verglichen, elf mit großem und drei mit kleinerem Display. Und für die nur auf technische Merkmale konzentrierten Experten heißt der Testsieger nicht iPad 2.
Legal im neuen Design
Mit der Gesamtnote 2,2 holte das Galaxy Tab 10.1 den Gesamtsieg vor Apples Tablet, das mit 2,3 abschnitt. Nach einer einstweiligen Verfügung wegen einer möglicherweise zu großen Ähnlichkeit mit dem iPad 2 darf Samsung selbst dieses Modell in Deutschland nicht verkaufen. Trotzdem ist es bei zahlreichen Händlern problemlos zu bekommen. Bei Amazon beispielsweise kostet es 512 Euro. Ab sofort bietet Samsung aber eine im Design leicht veränderte Version seines großen Tablets in Deutschland an. Technisch unterscheiden sich die beiden Modelle nicht. Allerdings gibt es das 10.1N auch mit 32 oder 64 Gigabyte internen Speicher. Je nach Modell bewegen sich die unverbindlichen Preisempfehlungen zwischen 539 und 799 Euro. Das iPad 2 kostet zwischen 479 und 799 Euro.
Scharfer Bildschirm, starker Akku
Stiftung Warentest gab dem Samsung-Tablet vor allem wegen seines Bildschirms den Vorrang vor Apples iPad 2. Beim Galaxy Tab 10.1 sei die Helligkeit gleichmäßiger verteilt, heißt es im Urteil. Durch eine höhere Auflösung (1280 x 800) werde Text außerdem schärfer dargestellt. Im Akku-Vergleich hat dagegen das iPad 2 die Nase vorne. Beim Dauer-Surfen im Internet hielt es im Test acht Stunden und 40 Minuten durch. Samsungs Gerät machte eine halbe Stunde früher schlapp, beweist damit aber auch noch große Akku-Stärke.
Der Vergleich der Betriebssysteme hat nur sehr eingeschränkt Aussagekraft. Denn letztendlich ist die Frage "Android oder iOS?" größtenteils eine Geschmacksfrage. In der Handhabung liegen die beiden Tablets daher mit der Note 1,9 gleichauf. Während Android Nutzern mehr Freiheiten und Möglichkeiten bietet, glänzt das iOS mit einer weit höheren Zahl an echten Tablet-Apps. Einen Vorteil von Android gegenüber iOS nutzt das Galaxy Tab 10.1 dabei gar nicht: Der 16 Gigabyte kleine interne Speicher ist nicht durch SD-Karten erweiterbar. Das im Test verwendete iPad2-Modell bietet immerhin 64 Gigabyte Flashspeicher.
Wenig anschlussfreudig
Auch bei den Anschlussmöglichkeiten ist das Samsung-Tablet ebenso dürftig bestückt wie das iPad 2. HDMI- oder USB-Slot sucht man auch beim Galaxy Tab 10.1 vergeblich. Die Kameras fanden die Tester bei beiden Tablets nicht berauschend. Hier schnitt das Galaxy Tab aber immerhin noch befriedigend ab, während das iPad ein Ausreichend einstecken musste.
Wie schlugen sich die anderen Testgeräte? Das Motorola Xoom (Android) belegt mit der Gesamtnote 2,4 den dritten Platz. Wie beim Viertplatzierten Asus Eee Pad Transformer TF101 (Android/2,5) ist der interne Speicher mit SD-Karten erweiterbar. Auch die beiden Android-Tablets LG V900 Optimus Pad und Toshiba AT100-100 schnitten mit der Note 2,5 gut ab.
Blackberry und Windows 7 keine Siegertypen
Blackberry-Tablets und Geräte mit dem Betriebssystem Windows 7 konnten die Tester nicht wirklich überzeugen. Beim Blackberry-System bemängeln sie, dass wichtige Funktionen wie E-Mail und Kalender nur in Kombination mit einem Blackberry-Smartphone möglich sind. Außerdem sind sie mit dem beschränkten App-Angebot nicht zufrieden. Software gibt's für Microsofts Windows 7 zwar in Hülle und Fülle. Für Touchscreens ist das System allerdings wenig geeignet.
Quelle: ntv.de, kwe