Seit Silvester überschlagen sich die Parteien mit Hardliner-Ideen. Kriminelle Ausländer sollen ohne Prozess aus dem Land, so der vorläufige Höhepunkt. Dabei sollten sich alle zurückhalten - und an die Arbeit machen. Ein Kommentar von Johannes Graf
CSU-General Andreas Scheuer will keine Gnade für kriminelle Flüchtlinge: Wer sich etwas zuschulden kommen lässt, soll gehen - auch ohne dass ein Gericht das festgestellt hat.
CDU-Generalsekretär Peter Tauber hegt eine gewisse Sympathie für Schwarz-Grün und kann sich eine Koalition im Bund ab Herbst 2017 vorstellen. Grünen-Chef Özdemir sieht währenddessen die Flüchtlingspolitik der CSU als hinderlich für eine Partnerschaft.
Auf den letzten Metern schließt die Union ihre Choreografie für den Parteitag ab. Der Leitantrag wird noch ein wenig verschärft - doch im entscheidenden Punkt setzt sich Merkel durch. Mit Spannung wird nun der Auftritt von CSU-Chef Seehofer erwartet.
Das Treffen zur Flüchtlingskrise bringt die Koalition bislang keinen Schritt weiter. Tatsächlich scheinen allein die Reihen in der Union wieder geschlossen. Die Sache habe nun Drive, stellt CSU-Chef Seehofer fest.
Der WDR hat gerade die "Sendung mit der Maus" auf Arabisch übersetzt. Das reicht CSU-Generalsekretär Scheuer nicht. Die Öffentlich-Rechtlichen Sender sollen einen ganzen Fernsehkanal für die Migranten gründen. Geld genug hätten ARD und ZDF ja.
Im Eilverfahren verabschieden Bundestag und Bundesrat eine drastische Verschärfung des Asylrechts. Doch der CSU ist das zu wenig. Es müssten eine "strenge Obergrenze", Transitzonen sowie eine bessere Verteilung in Europa her.
Applaus gibt es für Merkel beim Deutschlandtag der Jungen Union, aber auch viele kritische Fragen zur Flüchtlingspolitik. Die Kanzlerin gibt sich Mühe. Doch die meisten Nachwuchspolitiker halten es in der Krise eher mit der CSU. Von Hero Warrings, Hamburg
Der Generalsekretär der CSU sorgt sich, dass Deutschland bei so vielen Flüchtlingen die Kontrolle verliert. Sein Vorschlag ist radikal. Ministerpräsident Seehofer plädiert erst einmal für Transitzonen an der Grenze und fordert von der Kanzlerin ein "Signal".
Seit mehreren Stunden kontrolliert Deutschland wieder seine südlichen Grenzen. Und daran wird sich so schnell nichts ändern. Die CSU sieht in der Aktion eine nötige Korrektur von Fehlentwicklungen der vergangenen Monate.