Bonuszahlungen

Schluss mit lustig für Wall-Street-Banker: Die Zeiten absurd hoher Bonuszahlungen sind vorbei. Zumindest ist eine deutliche Trendwende erkennbar. Trader müssen lernen, langfristig zu planen, auch bei ihren Anschaffungen. Der Wall Street kann das neue System nur gut tun. Von Lars Halter

• Inside Wall Street "Too big to fail, too big to save"?

Die Bankenaufsicht will großen Finanzhäusern bei Bonuszahlungen stärker auf die Finger schauen. Das große Geld für den schnellen Erfolg ist für die Finanzhäuser als Lehre aus der Finanzkrise untersagt. Weil die Aufseher jedoch offenkundig daran zweifeln, wie ernst die Banken die Regeln nehmen, rücken nun die Boni-Prüfer aus. Die Deutsche Bank geht vorsorglich in die Offensive.

Der Microsoft-Verwaltungsrat ist mit der Leistung von Konzernchef Steve Ballmer offenbar nicht komplett zufrieden - und das nicht das erste Mal. Das bekommt Ballmer mit einer kleineren Bonuszahlung auch deutlich spüren. Hier kommt der Autor hin

Die PR-Offensive geht weiter: Im Aufsichtsrat der Deutschen Bank formiert sich eine Fraktion, die feste Grenzen für Bonuszahlungen will. Auch die Co-Chefs Jain und Fitschen wollen die Boni kürzen und die Gehälter von externen Experten kontrollieren lassen, um das Gier-Image loszuwerden, unter dem die Bank in der Öffentlichkeit leidet.

Kaum eine Woche vergeht ohne neue Enthüllungen von Skandalen aus dem Bankensektor. Nun spüren auch die Banker selbst erste Folgen, und zwar auf ihrem Konto: Die spendablen Zeiten bei den Bonuszahlungen scheinen erst einmal vorbei zu sein. Hier kommt der Autor hin

Zur Vermeidung künftiger Manipulationen in der Transplantationsmedizin kommen immer mehr Vorschläge. Der bayerische Gesundheitsminister Huber will Bonuszahlungen für Transplantationen verbieten. Das Bundesgesundheitsministerium dringt auf die konsequente Umsetzung eines "Sechs-Augen-Prinzips". Hier kommt der Autor hin

Bis Anfang April führte Eric Schmidt den Internetgiganten Google. Dann wechselte er in die zweite Reihe - und bekommt eine große Bonuszahlung.

Es ist ein Schlag ins Gesicht für das Topmanagement: Die Aktionäre der US-Großbank Citigroup verweigern dem Vorstand um Vikram Pandit in diesem Jahr Bonuszahlungen in Millionenhöhe. Nicht nur die jüngsten Geschäftszahlen, auch der Aktienkurs der Bank enttäuscht Investoren.

Auf dem Weg an die Spitze drückt Volkswagen weiter aufs Tempo. Auf den Rekordabsatz 2011 folgt nun ein Rekordgewinn - und wohl auch eine Rekorddividende. Selbst für die Mitarbeiter könnte eine Bonuszahlung herausspringen. Beim deutschen Konkurrenten Opel sieht das anders aus, trotz eines Milliardengewinns der Mutter General Motors.

Die Royal Bank of Scotland kommt nicht auf die Beine. Im Jahr 2011 steht erneut ein Milliardenverlust in den Büchern. Weil die Bank zum größten Teil verstaatlicht wurde, müssen dafür die Steuerzahler aufkommen. Trotz der Miesen schüttet die Bank rund eine Milliarde Pfund an Bonuszahlungen aus.