Dublin

Im Fall des maroden Geldinstituts Allied Irish Banks drückt die irische Regierung den Gläubigern die Pistole auf die Brust: Anleihen-Anleger sollen sich an den Folgen schiefer Geschäfte beteiligen. Irland nimmt die Titel zwar zurück, will aber nur einen Bruchteil des Werts erstatten. Wenn die Gläubiger ablehnen, bekämen sie nur 1 Cent je 1000 Euro, heißt es aus Dublin.

Das schuldengeplagte Irland hängt am Tropf von EU und IWF. Dennoch geht man in Dublin davon aus, dass sich das Land bis 2014 einer Umschuldung unterziehen muss. Griechenland könnte dafür als Beispiel herhalten, heißt es.

Der nationale Stresstest bringt die unangenehme Wahrheit ans Licht: Irlands Banken benötigen weitere 24 Milliarden Euro. Nun will die Regierung in Dublin in Abstimmung mit den europäischen Partnern hart durchgreifen. Das Euro-Schirm-Land will den über Jahre auf aufgeblähten Sektor radikal reformieren. So sollen nur noch zwei große Geldinstitute übrig bleiben.

Griechenland und Irland benötigen nach Ansicht von EU-Währungskommissar Rehn bei der Bewältigung ihrer Schuldenproblematik ein weiteres Entgegenkommen. Der Finne ist für eine Ermäßigung der Hilfskredit-Zinsen. Die Ratingagentur Moody's nimmt die Bonitätsnote von Griechenland um drei Stufen auf "Ba1" zurück.

Bonuszahlen an Banker sind im von der Finanzkrise arg gebeutelten Irland äußerst unpopulär. Dieser Tatsache zollt die Regierung in Dublin Tribut und droht der Bank of Ireland mit dem Entzug der Staatshilfe. Dem Geldhaus werden "irreführende Informationen" über Sondervergütungen für Spitzenkräfte vorgeworfen.

Ein warmer Geldregen erreicht die irische Insel: Das krisengeplagte Land hat, Agenturen zufolge, eine erste Tranche vom EU-Rettungsfonds überwiesen bekommen. 3,6 Milliarden Euro füllen die klamme irische Kasse.

Die Lage der irischen Staatsfinanzen lässt den Analysten der Ratingagentur S&P keine Ruhe. Nach der Auflösung des Dubliner Parlaments stufen die Analysten die Kreditwürdigkeit des Landes tiefer ein - trotz aller europäischen Hilfen.

Politische Auflösungserscheinungen in Irland. Der Regierungschef des hoch verschuldeten EU-Landes hat die Brocken als Parteivorsitzender hingeworfen. Neuwahlen gibt's am 11. März - oder noch eher.

Mit einer 3,7 Milliarden Euro schweren Kapitalspritze wird die Allied Irish Bank de facto verstaatlicht. Damit kontrolliert der Staat fast den gesamten Bankensektor der Insel.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat Irland ins Mark getroffen. Die Regierung in Dublin legt deshalb ein neues Bankengesetz vor. Dieses nimmt auch die Gläubiger der Geldinstitute mit in Haftung.