Eisenach

Opel setzt beim geplanten Umbau auf die Unterstützung der öffentlichen Hand. Opel-Chef Nick Reilly erwartet nach wie vor einen Beitrag der Arbeitnehmer. Laut Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig hat Reilly aber nicht gedroht.

Gerade in der entscheidenden Phase der Übernahme von Opel durch Magna fällt das Werk Eisenach mit massiven Verlusten auf. Mehr als eine Milliarde Euro hat der Standort im letzten Jahr an Minus produziert. Ein Sprecher führt das Ergebnis jedoch auf die Konzernstrukturen zurück.

Der Erhalt von Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern sei keine Bedingung für eine Finanzierung gewesen, erklärt das Bundeswirtschaftsministerium. Die EU-Kommission glaubt das nicht. Kommissarin Kroes will prüfen, ob Deutschland seine Hilfe nur Magna und nicht RHJ gewähren wollte.

An der engsten Stelle ist sie nur 68 Zentimeter breit: Die Drachenschlucht bei Eisenach gehört zu Thüringens bekanntesten Wanderwegen. Am 20 Mai wird die Schlucht nach Erneuerungsarbeiten wieder für wagemutige Spaziergänger freigegeben.

Für Wartburg könnte es im Zuge der Opel-Krise zu einer Wiederbelebung kommen. Die Autos aus der DDR sind möglicherweise eine Perspektive für das Opel-Werk in Eisenach, wo derzeit der Corsa gebaut wird. Dabei würden die Modelle nach dem Vorbild Dacia im Billigstsegment positioniert werden.

Der thüringische Ministerpräsident ist zurück in seinem Amt und will den Skiunfall endlich hinter sich lassen. So kündigt Althaus Sonderhilfen für Opel in Eisenach an.

Der Opel-Aufsichtsrat einigt sich offenbar auf den Verkauf des Werks in Eisenach und den Abbau von 5110 Arbeitsplätzen. Das Wirtschaftsministerium sieht kaum noch Rettungschancen für Opel, auch Kanzlerin Merkel ist unzufrieden mit dem vorgelegten Rettungsplan. Zudem stößt sauer auf, dass Opel keinen Cent Steuern bezahlt haben soll.

Der Autokonzern Daimler soll nach bislang unbestätigten Informationen Interesse am Opel-Werk Eisenach hegen. Gerüchten zufolge plant die deutsche Tochter des US-Konzern General Motors bereits den Verkauf.

Der weltgrößte Autozulieferer Bosch hat wegen der Absatzkrise auf den internationalen Automobilmärkten für rund 9000 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Betroffen sind die vier Standorte Reutlingen, Bamberg, Salzgitter und Eisenach. Zuvor hatte Bosch bereits zehntausende Beschäftigte in verlängerte Weihnachtsferien geschickt.

Wegen des spürbaren Nachfragerückgangs stoppt der Autohersteller Opel in zwei deutschen Werken vorübergehend die Produktion. Im Bochumer Werk würden in dieser Woche keine Autos gebaut. Im Werk Eisenach wolle Opel die Produktion ab kommenden Montag für insgesamt drei Wochen aussetzen. Auch Ford und BMW fahren runter.