Finanzkrise

Die Rettung des Weltklimas im Schatten der Finanzkrise ist tückisch. Besonders aus Deutschland mehren sich mahnende Stimmen, die der Wirtschaft in Zeiten des Abschwungs nicht noch mehr aufbürden wollen.

Vor einem halben Jahr noch schaute die Welt auf Hungerrevolten in armen Ländern und die sich zusammenbrauende Finanzkrise gleichermaßen sorgenvoll. Doch von der Not der Habenichtse reden nur noch wenige.

Selten hat man den britischen Premierminister in den letzten Monaten so gelöst gesehen. Für sein kurzfristiges politisches Überleben konnte Brown kaum etwas Besseres passieren als das weltweite Finanzchaos.

Die Finanzkrise will kein Ende nehmen und zeigt mit jedem Tag neue Dimensionen auf. Die Folgen sind bisher unabsehbar. Klar ist jedoch schon heute, dass nach diesem Erdbeben in der globalen Wirtschaftsordnung nichts mehr so sein wird wie vorher. Das bringt nicht nur Risiken sondern auch Chancen mit sich.

Mit der Koordinierung der Hilfsmaßnahmen gegen die weltweite Finanzkrise sieht der IWF seine Stunde gekommen. Der Fonds will seinen Mitgliedsländern mit schneller und substanzieller Hilfe zu Seite stehen. Gleichzeitig signalisiert Direktor Strauss-Kahn Unterstützung für den Aktionsplan der G7 zur Bekämpfung der Krise.

Ein 5-Punkte-Aktionsplan der G7 soll helfen, die globale Finanzkrise zu überwinden. Der Plan soll Zusammenbrüche großer Banken zum Schutz der Finanzsysteme verhindern. Experten reagierten mit Skepsis.

Der anhaltende Schwund der Wälder kostet die Weltwirtschaft einer EU-Studie zufolge deutlich mehr als die globale Finanzkrise.

Nach Einschätzung des Fußball-Weltverbandes wird die WM 2010 in Südafrika nicht von der derzeitigen Finanzkrise tangiert.

Die Finanzkrise könnte die internationalen Märkte nach Einschätzung des IWF-Chefökonomen Blanchard im schlimmsten Fall noch einmal um 20 Prozent einbrechen lassen. Angesichts der starken Kursschwankungen an den Börsen in den vergangenen Tagen plädiert der Wiener Wirtschaftspsychologe Kirchler für eine Handelspause.

Bundespräsident Köhler spricht sich für eine internationale Konferenz nach dem Beispiel der Tagung von Bretton Woods aus dem Jahre 1944 aus. Auf dieser müssten die Konsequenzen aus der Finanzkrise gezogen werden, sagt das Staatsoberhaupt. "Wir brauchen einen wirksamen internationalen Ordnungsrahmen für die globale Ökonomie."