Gedenken

Die Beziehungen zwischen Moskau und dem Westen sind angespannt. Aber zum Gedenken an die Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg will Putin in die Normandie kommen. Auch Merkel, Obama und Queen Elizabeth II. sind da.

Wirkliche Gefahr oder nur ein geschmackloser Scherz? Nur wenige Stunden nach den Feierlichkeiten zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge stehen an der Ziellinie des Boston Marathons zwei herrenlose Rucksäcke. Die Angst kehrt in die Stadt zurück.

Genau 20 Jahre nach dem Völkermord von Ruanda kommen im größten Stadion des Landes 30.000 Menschen zusammen. Die Veranstaltung dient nicht nur dem Gedenken - sie ist auch eine Anklage an die Europäer. Von Charlotte Zink, Kigali

Vor genau 69 Jahren befreiten die Sowjets das Vernichtungslager Auschwitz. Jedes Jahr kommen noch lebende Ex-Häftlinge zurück, jedes Jahr werden es weniger - die politischen Parolen sind heute dafür umso schärfer. Von Jens Twiehaus, Oświęcim (Auschwitz)

69 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz-Birkenau besuchen mehr als 60 israelische Parlamentarier das ehemalige deutsche Vernichtungslager - und gedenken den mindestens 1,1 Millionen Juden, die dort ermordet wurden.

Es ist eigentlich der Tag Nelson Mandelas. Dutzende Staatsmänner gedenken des Nationalhelden Südafrikas. Doch auf zwei von ihnen richtet sich ein besonderes Augenmerk: auf die Präsidenten der USA und Kubas, die sich freundlich wie seit Jahrzehnten nicht begegnen.

Nationaler Tag der Trauer in Südafrika: Die Südafrikaner gedenken in Gotteshäusern des Nationalhelden. Die Liste der Staatsgäste für die Trauerfeiern am Kap ist schon jetzt lang. Deutschland wird durch Bundespräsident Gauck vertreten.

Einen Monat vor der Bundestagswahl besucht Kanzlerin Merkel die KZ-Gedenkstätte Dachau - zwischen zwei Wahlkampfreden. Geschmacklos, wettern die Grünen. Lobenswert, sagt dagegen Charlotte Knobloch.

Traditionell werden zum Jahrestag des gescheiterten Hitler-Attentats von 1944 in Berlin Rekruten vereidigt. "Befehl und Gehorsam haben da ihre Grenzen, wo gegen Recht und Menschenwürde verstoßen wird", betont Bundespräsident Gauck.

Am 4. Juni 1989 protestieren Studierende, Menschenrechtsaktivisten und Arbeiter in Peking für mehr Demokratie - die Regierung lässt ihre Kundgebungen blutig niederschlagen. An eine Aufarbeitung des Geschehenen ist in China auch 24 Jahre nach dem Massaker nicht zu denken.