Google Street View

Google verteidigt seinen umstrittenen Online-Dienst "Street View" gegen Kritik. Die Aufnahme der Panorama-Bilder aus 2,90 Metern Höhe verletze nicht die Privatsphäre von Hausbesitzern, sagte Google- Sprecher Kay Oberbeck auf der Cebit in Hannover.

Auch deutsche Straßen sollen künftig per Street View virtuell zu begehen sein. Dafür hat Google schon einige Zugeständnisse an die strengen deutschen Datenschützer gemacht. Jetzt könnte ein neues Rechtsgutachten den Street-View-Start weiter verzögern: Der Dienst verstößt demnach immer noch gegen deutsches Recht.

In 19 Ländern ist Street View bereits online. Dass Deutschland noch nicht dabei ist, liegt an den wehrhraften Datenschützern hierzulande. Die haben nämlich gewisse Sonderrechte gegenüber Google durchgesetzt. Der Internet-Gigant muss jetzt erst noch nachbessern.

Künftig können Internet-Nutzer auch deutsche Straßen im Internet "ablaufen", Google Street View macht's möglich. Für die Nutzer ist das eine schöne Sache, für die Fotografierten nicht unbedingt. Wer nicht will, dass Bilder von Haus oder Auto oder der eigenen Person im Internet auftauchen, kann sich wehren. Isabell Noé

Google stellt heute Street View für Deutschland vor. Seit Monaten wird diskutiert, ob das Unternehmen damit die Privatsphäre der Anwohner verletze. Deshalb hat Google auch gleich eine Rechtsgutachten anfertigen lassen

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner nennt Google Buzz einen "massiven Eingriff in die Privatsphäre". Im Fall von Street View will sie, dass Google die Bürger "aktiv in der Presse über die geplanten Aufnahmeorte" informiert.

Ein Finne verklagt Google weil der Straßen-Fotodienst Street View ihn ohne Hose in seinem Garten geknipst hat.

"Google Street View" ist Verbraucherschutzministerin Aigner ein Dorn im Auge. Sie sieht in dem Projekt, bei dem der US-Konzern Straßen und Häuser abfilmt, einen massiven Verstoß gegen die Privatsphäre. Offenbar prüft die CSU-Politikerin, die in ihrem Vorhaben von der FDP unterstützt wird, rechtliche Schritte.

Die Stadt Ratingen will von Google für Street-View-Kamerafahrten 20 Euro Sondernutzungsgebühr kassieren. Die kämpferische NRW-Gemeinde ruft andere Städte dazu auf, ihrem Beispiel zu folgen. Klaus Wedekind

Der jüngste Streit zwischen Datenschützern und Googles "Street View" ist vorerst ausgeräumt. Die fehlende Anmeldung von Film-Fahrten sei "ein Ausreißer", sagt der zuständige Datenschützer.