Blick in Nachbars Garten? Google: "Nicht von oben herab"
02.03.2010, 17:26 UhrGoogle verteidigt seinen umstrittenen Online-Dienst "Street View" gegen Kritik. Die Aufnahme der Panorama-Bilder aus 2,90 Metern Höhe verletze nicht die Privatsphäre von Hausbesitzern, sagte Google- Sprecher Kay Oberbeck auf der Cebit in Hannover.
"Street View" ist eine Ergänzung zum Online-Kartendienst "Maps" sowie zur Globus-Software "Earth" und liefert einen Rundum-Blick auf erfasste Straßenzüge samt Häusern, Autos und Passanten. Die Montagehöhe der Kameras, die die Bilder aufnehmen, ist auch unter Juristen umstritten.
Die Höhe sei sinnvoll, da die Kameras dort besser Straßenzeichen und Schilder von Geschäften und Restaurants aufnehmen könnten, sagte Oberbeck. Gleichzeitig verhindere Google, dass Passanten auf der Straße direkt abgelichtet würden, was bei 1,80 Metern Höhe der Fall wäre.
Kameras waagrecht ausgerichtet
Trotz der Aufnahmehöhe ermöglichten die Fotos keinen Blick in abgeschirmte Areale wie Gärten, sagte Oberbeck. Die Kameras seien waagerecht ausgerichtet und fotografierten nicht von oben herab.
Juristen sind sich uneins, ob "Street View" mit derzeitigem deutschen Recht in Einklang steht. Manche Gutachten halten den Dienst für unbedenklich, andere fordern Einschränkungen. Google-Sprecher Oberbeck ging nicht auf Einzelheiten ein. "Grundsätzlich glauben wir, dass Google Street View rechtmäßig ist", betonte er aber.
Nach harter Kritik an"Street View" macht Google auf der Cebit - zum ersten Mal in der über zehnjährigen Firmengeschichte - Werbung in eigener Sache.
Quelle: ntv.de, tle/dpa