Hannover Rück

Die bislang absehbaren Schäden in Japan, Neuseeland und Australien bringen den Versicherungskonzern Hannover Rück in eine unangenehme Lage: Wochen nach dem Branchenführer Munich Re bereitet die Nr. 3 im Markt die Anleger vorsichtig darauf vor, dass das Gewinnziel 2011 möglicherweise nicht mehr zu halten ist.

Nach dem Erdbeben und der Flutwelle in Japan müssen die Rückversicherer ihre Jahresziele überdenken. Branchenführer Munich Re zieht seine Prognose zurück, Konkurrent Hannover Rück wartet damit noch ab.

Trotz Erdbeben, Überschwemmungen und "Deepwater Horizon"-Untergang - das Jahr 2010 verbucht die Hannover Rück als ein erfolgreiches. Vor allem im Kerngeschäft kann der weltweit drittgrößte Rückversicherer überzeugen. Nur beim Ausblick hapert's.

Das schwere Erdbeben in Neuseeland macht nach der Swiss Re auch dem kleineren Rückversicherer Hannover Rück zu schaffen. Die Folgen des verheerenden Erdstoßes kostet die Assekuranz rund 150 Mio. Euro. Branchenexperten hatten jedoch noch höhere Kosten befürchtet.

Die Hannover Rück bekommt einen Klotz vom Bein. Die Niedersachsen veräußern die New Yorker Gesellschaft Clarendon an die auf den Bermudas ansässige Enstar Group. Allerdings geht die Trennung nicht ganz schmerzlos über die Bühne. Die Hannover Rück muss einen verlust hinnehmen.

Der Rückversicherer sieht sich trotz einer heftigen Schadensbilanz auf gutem Weg sein Jahresziel zu erreichen. Der Gewinneinbruch in Höhe von 24 Prozent im zweiten Quartal wird mit geringeren Einnahmen aus Kapitalanlagen erklärt. Im dritten Quartal soll wieder verstärkt in Aktien investiert werden.

Erdbeben und Winterstürme verhageln Hannover Rück die Quartalsbilanz. Dennoch bleiben die Gewinnziele für 2010 unangetastet. Die Anleger honorieren es.

Nach einem Rekordgewinn 2009 will die Hannover Rück seinen Aktionären auch für das laufende Jahr eine relativ stabile Dividende zahlen. Von einem erwarteten Gewinn von fünf Euro je Aktie sollen bis zu zwei Euro an die Anteilseigner fließen.

Allen Beben, Bränden und Orkanen zum Trotz stapft der Versicherungskonzern Hannover Rück weit in das Terrain der schwarzen Zahlen. Die Aktionäre sind zufrieden: Das Unternehmen verdient so viel wie noch nie zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr wirkt die Dividende mehr als üppig.

Die Hannover Rück hat ihre Jahresziele nach einem starken Quartal erhöht. Das Unternehmen erwartet nun eine Eigenkapitalrendite von mehr als 20 (bislang 18) Prozent und einem Gewinn je Aktie von mindestens 5,75 (5,00) Euro.