Inside Wall Street

Warren Buffett mischt sich wieder einmal in den Wahlkampf ein. Der Multimilliardär aus Omaha, Nebraska tut das immer wieder – und das ist gut so.

Ob es einem CEO persönlich weh tut, wenn Anleger den Abschied mit einem Kursplus von 5 Prozent feiern? Man wird es wohl auch diesmal, beim Rauswurf des bisherigen Yahoo-Chefs Semel, nicht erfahren.

Wenn einer eine Reise tut, hat er nicht nur was zu erzählen, sondern auch eine ganze Reihe von Sicherheitsmaßnahmen zu beachten - auch zu Gunsten großer US-Konzerne.

Dass Präsident George W. Bush in Sachen Beliebtheit ein neues Rekordtief erreicht hat, kümmert die Wall Street wenig. Das war schon mal anders.

In New York kann es heiß werden im Sommer. Vor allem im Financial District, wo die Wolkenkratzer nahe stehen und die Gassen schmal und stickig sind. Wer hier Erfolg haben will, kommt trotzdem jeden Tag mit Anzug und Krawatte - das ist der offizielle "dress code". Doch gilt der nicht überall in Amerika, andernorts sieht man es lockerer.

Die Ferienzeit hat begonnen - offiziell. Doch in den Büros an der Wall Street ändert sich das Bild nicht. Kaum Angestellte fehlen an ihren Schreibtischen, und im Laufe der Saison werden sich die Reihen wohl auch nicht dramatisch lichten. Amerikaner haben weniger Urlaub als ihre Kollegen in anderen Industrienationen.

Bei der Aktionärsversammlung von Yahoo wird es am Dienstag wohl hoch her gehen. Auf der heimlichen Agenda soll die Ablösung von Konzernchef Terry Semel stehen.

Dass die Gehälter für manchen amerikanischen CEO weiter in den Himmel reichen als die Hochhäuser am Südzipfel Manhattans, hat sich längst herumgesprochen. Doch dürften einige anstehende Börsengänge ganz andere Gehälter offenbaren als man bisher für möglich gehalten hätte.

Dass aus hunderten von Übernahmen ausgerechnet die von Whole Foods Markets auf Protest bei der Regulierungsbehörde FTC stößt, ist wirklich ironisch. Das Unternehmen, das sich auf organische Lebensmittel spezialisiert, wollte für 565 Millionen Dollar den kleineren Konkurrenten Wild Oats Markets kaufen.

In Deutschland kennt man Kirk Kerkorian vor allem als Kritiker der Übernahme von Chrysler durch Daimler - doch das ist zu kurz gegriffen. Am Mittwoch wird er 90 Jahre alt.